BEZIRK. Im Bezirk Gmunden hat sich die wirtschaftliche Lage erheblich verschlechtert, was sich in einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zeigt. Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Sparprogramms, das von Unternehmen in Oberösterreich umgesetzt wird und den Bezirk unwiderruflich in eine industrielle Rezession führt.
Obwohl im September ein leichter Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat verzeichnet wurde, bleibt das Gesamtbild angesichts der hohen Jahresdifferenz alarmierend. Laut aktuellen Berichten sind derzeit insgesamt 1.477 Personen im Bezirk Gmunden arbeitslos, was einer Quote von 3,2 Prozent entspricht.
Frauen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen
Interessanterweise zeigt sich, dass per Ende September in Gmunden aktuell mehr Frauen als Männer arbeitslos gemeldet sind: 716 Frauen stehen 761 Männern gegenüber. Dies markiert eine besorgniserregende Trendverschiebung, die ebenfalls die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt. Zudem nehmen 582 Personen an arbeitsmarktpolitisch sinnvollen Qualifizierungsmaßnahmen teil.
Die dynamische Entwicklung am Arbeitsmarkt bleibt dabei ungebrochen: Im September haben 605 Personen ihre Arbeitslosigkeit gemeldet, während 832 Menschen erfolgreich einen neuen Job gefunden haben und somit wieder in den Arbeitsmarkt integriert wurden.
Stellenangebot und Lehrstellen
In diesem schwierigen Umfeld haben die Unternehmen das Arbeitsmarktservice (AMS) im Bezirk mit der Vermittlung von 1.523 offenen Stellen betraut. Dies stellt einen Rückgang von 260 Stellen oder 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. Ergänzend dazu gibt es 361 offene Lehrstellen, wovon 143 umgehend vergeben werden können. Dem gegenüber stehen lediglich 26 suchende Personen, von denen 25 sofort verfügbar sind.
Der Regionalleiter des AMS Gmunden, Leopold Tremmel, erklärte zur aktuellen Lage des Arbeitsmarktes: „Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schlagen sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. Die Arbeitslosigkeit steigt, gegenüber dem Vorjahr, deutlich an, trotzdem sprechen wir bei einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent noch immer von Vollbeschäftigung.“ Diese Einschätzung verdeutlicht die paradoxe Situation, in der hohe Arbeitslosigkeit und gleichzeitig ein gewisses Maß an Beschäftigung existiert.
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