GMUNDEN. Der Notarztdienst in Gmunden feiert in diesem Oktober sein 30-jähriges Bestehen. Dr. Martin Bayer, ein erfahrener Notarzt und Anästhesist, hat sich im Interview über seine Erfahrungen, den Umgang mit Stress und die medizinische Versorgung Österreichs im internationalen Vergleich geäußert. Bayer ist der ärztliche Leiter des Notarztstützpunkts beim Gmundner Roten Kreuz und ist für Einsätze in einer breiten Region verantwortlich, die von Ebensee über Regau bis ins Almtal reicht.
Sein Weg zum Roten Kreuz begann 1998 mit dem Zivildienst, gefolgt von einem ehrenamtlichen Engagement während seines Medizinstudiums. 2010 trat er schließlich in den Notarztdienst ein und übernahm Verantwortung, indem er 2011 zum geschäftsführenden Notarzt ernannt wurde. 2019 übernahm er dann die Leitung des Gmundner Notarztstützpunkts.
Besondere Herausforderungen und Ausbildung
Die Notarztausbildung, die Bayer absolvierte, ist ein spezielles Diplom, das viele Mediziner zusätzlich neben ihrer regulären Ausbildung erwerben. Im Gespräch erklärt er, dass ein Team von Ärzten für den Notarztdienst zur Verfügung steht und ein Dienstplan einen Monat im Voraus festgelegt wird. Dies ermöglicht eine gute Integration der Notarzttätigkeit in seinen Klinikalltag.
Bayer findet große Erfüllung in seiner Arbeit als Notarzt. Die Vielfalt der medizinischen Herausforderungen, die von Kinderbehandlungen über interne Notfälle bis hin zu Verkehrsunfällen reichen, macht diesen Beruf besonders spannend für ihn. Er betont, dass es für ihn wenig Sinnvolleres gebe, als Menschen in kritischen Situationen zu helfen.
Dennoch ist der Beruf des Notarztes nicht ohne Stress. Bayer spricht offen über die Herausforderungen, die mit schnellen Entscheidungen und unvorhersehbaren Situationsentwicklungen verbunden sind. Um dem Stress entgegenzuwirken, sucht er in seiner Freizeit Ausgleich durch Tennis und Mountainbiken.
Da der Notarzt oft emotional belastenden Situationen begegnet, ist Stressresistenz eine unverzichtbare Eigenschaft für eine erfolgreiche Ausübung des Berufs. Bayer unterstreicht, dass man einen klaren Kopf bewahren muss, insbesondere wenn es um die Behandlung verletzter Kinder geht. Dies erfordert nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch die Fähigkeit, mit schwierigen Momenten umzugehen.
Die Notarztdienstversorgung in Österreich
In einer Zeit, in der die Gesundheitssysteme vieler Länder häufig in der Kritik stehen, hebt Bayer die hohe Qualität des Notarztsystems in Österreich hervor. Er berichtet, dass er in den vergangenen 15 Jahren keinen Tag erlebt hat, an dem der Notarztdienst nicht besetzt war. Trotz steigender Einsatzzahlen, die derzeit bei etwa 2.000 pro Jahr liegen, gibt es keinen Nachwuchsmangel. Österreich verfügt über eine gut ausgebaute Struktur von Notarztstützpunkten, die sicherstellt, dass die Bevölkerung excellent versorgt wird.
Die Arbeit von Dr. Martin Bayer und seinem Team zeigt beispielhaft, wie wichtig engagierte Fachkräfte in der Notfallmedizin sind und warum Österreich in der internationalen Notarztversorgung als führend angesehen wird. Sein Einsatz und die hohe Standardisierung des Notarztdienstes gelten als Vorbild und Antwort auf potenzielle Herausforderungen im Gesundheitswesen.
Für weitere Informationen über den Notarztdienst in Gmunden und die Ansichten von Dr. Martin Bayer zu spezifischen Herausforderungen in der Notfallmedizin können die Leser den detaillierten Bericht auf www.tips.at nachlesen.
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