Eferding

Trauerbegleitung: Ein Licht in dunklen Zeiten für Hinterbliebene

Trauerbegleitung boomt im Bezirk: Der Pollhamer Thanatologe Martin Prein erklärt, wie der Verein „Sanduhr der Herzen“ Trauernden, besonders Kindern, in schweren Zeiten zur Seite steht!

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod bleibt in unserer Gesellschaft oft ein Tabu, obwohl viele Menschen hiervon betroffen sind. Trauerbegleiter und speziell gegründete Vereine versuchen, Betroffenen in schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen und das oftmals verdrängte Thema wieder ins Bewusstsein zu rücken. Martin Prein, ein Thanatologe aus Pollham, formuliert es so: "In der heutigen Zeit ist es notwendig, sich intensiv mit dem Tod auseinanderzusetzen, da wir eine hohe Lebenserwartung haben." Oftmals gehen Menschen ohne sich mit der Endlichkeit des Lebens zu beschäftigen durchs Leben, was sie in schwierigen Momenten mit Verlusten überfordern kann.

Im Trauerfall erleben Angehörige eine Ausnahmesituation, in der ihnen gut gemeinte Ratschläge oft nicht weiterhelfen. "Man fühlt sich nicht gesehen", erklärt Prein. Vielmehr sei es wichtig, die Trauer mit jemandem zu teilen, der dies auf professionelle Weise tun kann. Genau hier setzt der neu gegründete Verein "Sanduhr der Herzen" an. Die Initiatorin Anita Gmeiner macht deutlich, wie essentiell es ist, Trauernde, insbesondere Kinder und Jugendliche, nicht allein zu lassen. "Wir müssen empathisch mit den Trauernden umgehen und ihnen helfen, ihren Schmerz zu verarbeiten," sagt sie.

Der Umgang mit Verlusten

Gmeiner hebt hervor, dass die Nachfrage nach Trauerbegleitungsangeboten in der heutigen schnelllebigen und oft isolierenden Welt zunimmt. Viele Menschen fühlen sich überfordert und suchen nach Unterstützung, da Trauer als ein Prozess zu begreifen ist, der Zeit benötigt. Trauer ist nicht einfach eine Phase, die überwunden werden muss, sondern erfordert eine behutsame Begleitung.

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Das Kostenlose Angebot des Vereins ermöglicht es Trauernden, sich gehört und verstanden zu fühlen, was entscheidend für die Heilung ist. "Oft bleiben nach einem Verlust viele Gefühle unausgesprochen", erklärt Gmeiner weiter. Dies hemmt den Heilungsprozess, und besonders wichtig ist es, auch Kinder und Jugendliche in diesen Prozess einzubeziehen. "Kinder sind oft viel mehr mit dem Thema Tod beschäftigt, als wir denken", ergänzt Prein und hebt die Bedeutung einer stabilen Umgebung und der Aufrechterhaltung gewohnter Rituale, wie der täglichen Gutenachtgeschichte, hervor.

Der Tod sollte nicht unnötig mystifiziert werden; es ist entscheidend zu betonen, dass "niemand etwas dafür kann", wenn ein Mensch stirbt. Dies hilft insbesondere Kindern, die häufig die Tendenz haben, Schuldgefühle zu empfinden. Durch offene Gespräche und Erklärungen können Ängste abgebaut werden.

Parallel dazu weist das Mobile Hospiz Eferding auf die Notwendigkeit freiwilliger Mitarbeiter hin. Regina Prohaska, die sich in der Hospizarbeit engagiert, erklärt: "Die Idee, etwas für die letzte Lebenszeit zu tun, hat mich motiviert, die Ausbildung zur freiwilligen Hospizmitarbeiterin zu absolvieren." Solche ehrenamtlichen Helfer schenken wertvolle Zeit und sind sensibel für die Bedürfnisse von Patienten und deren Familien.

Der nächste Informationsabend zur Hospizarbeit findet am 6. November um 18 Uhr im Roten Kreuz Eferding statt und richtet sich an Interessierte, die mehr über die Arbeit im Hospiz erfahren möchten. Unterstützende Netzwerke sind gerade in schweren Zeiten eine wertvolle Hilfe, um mit dem unvermeidlichen Thema Tod umzugehen und Trauer zu verarbeiten. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.


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Quelle
meinbezirk.at

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