In den letzten Tagen wurde in Burgkirchen und Neukirchen angeregt über das Thema Windkraft diskutiert. Die Initiative BNB (Burgkirchen, Neukirchen, Braunau) lud am 23. Oktober zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion, die in der Mehrzweckhalle von Burgkirchen stattfand. Hier standen insbesondere die geplanten Windkraftwerke im Lachforst im Mittelpunkt, die von den Firmen Simonsfeld und Ökostrom ins Auge gefasst sind. Diese Vorhaben stoßen bei einem Teil der Bevölkerung auf entschiedenen Widerstand.
Mehr als 100 Personen folgten dem Aufruf der Initiative und suchten aufmerksam den Austausch über dieses kontroverse Thema. Auf dem Podium saßen Fachleute wie der Arzt Norbert Labmayer, Gerhard Winterer sowie Daniel Huttary und der Rechtsanwalt Karl Robert Hiebl. Interessanterweise sollte auch Umweltanwalt Martin Donat teilnehmen, jedoch ließ er sich aus nicht näher genannten Gründen entschuldigen. Hiebl verwies auf Schwierigkeiten, die nach Donats letzten Auftritt aufgetreten seien, insbesondere Probleme mit Anzeigen von Windkraftbefürwortern.
Gesundheitliche Anliegen und Grundstückspreise
Ein zentrales Anliegen der Podiumsteilnehmer ist die Besorgnis über die gesundheitlichen Auswirkungen von Windkraftanlagen. Norbert Labmayer thematisierte die Geräuschentwicklung, die von den Anlagen ausgehen kann. Laut Labmayer sind bereits Geräusche ab 70 bis 80 Dezibel gesundheitlich bedenklich und können zu Stress und Schlafproblemen führen. Zudem könnten Windräder das Trinkwasser durch chemische Belastungen gefährden. Dies steht im Gegensatz zu den Aussagen von Simonsfeld, die behaupten, moderne Windkraftanlagen erzeugen nur 35 bis 45 Dezibel Lärm in einer Entfernung von etwa 300 bis 400 Metern, was der Lautstärke eines ruhigen Raumes entsprach.
Ein weiteres erwähnenswertes Thema waren die Auswirkungen auf die Grundstückswerte. Daniel Huttary argumentierte, dass die Nähe zu Windrädern zu einer Abwertung von Immobilien führen würde. Er wies darauf hin, dass die finanziellen Einbußen in der Nähe von Windkraftanlagen erst ab einem Abstand von acht bis neun Kilometern nicht mehr spürbar wären. Simonsfeld hingegen widerspricht dieser Sichtweise und verweist auf eine Studie der Technischen Universität Wien, die keinen Einfluss der Windräder auf Grundstückspreise feststellen konnte.
Wetterabhängigkeit und alternative Energiequellen
Gerhard Winterer beleuchtete die wetterabhängigen Faktoren der Windkraftnutzung. Er erklärte, dass die durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten im Lachforst bei nur fünf Metern pro Sekunde lägen. Um jedoch Nennleistung zu erreichen, müsste die Geschwindigkeit bei etwa zwölf Metern pro Sekunde liegen. Winterer illustrierte, dass es vergangenen Jahr an 62 Tagen nicht möglich war, ausreichenden Strom zu erzeugen, und warf die Frage auf, wie sinnvoll der Standort für Windräder sei.
Diese fachlichen Aspekte stießen nicht nur auf Zustimmung. Während einige Teilnehmer die Risiken und Nachteile der Windkraftnutzung hervorhoben, waren auch Befürworter vor Ort. Diese erlebten jedoch, dass ihre Meinungen häufig mit Unverständnis oder sogar lautstarker Ablehnung bedacht wurden. Dies spiegelt die stark polarisierten Ansichten wider, die das Thema Windkraft in der Region derzeit begleiten.