In der kleinen Gemeinde Lengau gibt es derzeit große Schwierigkeiten, eine geeignete Person für die vakante Amtsleiterstelle zu finden. Seit dem Abschied von Herbert Nagel, der 16 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde leitete, hat sich die Situation merklich verschärft.
In den letzten zwei Jahren traten gleich drei Nachfolger in seine Fußstapfen – allerdings mit wenig Erfolg. Nagels erste Nachfolgerin blieb nur ein Jahr im Amt, ihr Nachfolger wich noch schneller: bereits nach drei Monaten verließ er das Büro. Zuletzt hatte es der frisch ernannte Amtsleiter gerade mal 14 Tage ausgehalten, bevor er seine Kündigung einreichte. Bürgermeister Erich Rippl äußert seinen Unmut über die schockierende Wende: „Wir hatten ein super Einvernehmen mit ihm. Auch die Wahl und die Budgetgespräche liefen gut. Dann kam aus heiterem Himmel die E-Mail mit der Kündigung. Er gab an, dass er auch in Salzburg, seiner Heimat, eine Stelle angeboten bekommen hat.”
Herausforderungen bei der Suche nach dem Amtsleiter
Aufgrund dieser wiederholten Rückschläge ist Rippl gezwungen, die Amtsleiterstelle dieses Jahr bereits zum dritten Mal auszuschreiben. Dies geschieht trotz eines attraktiven Brutto-Verdienstes von rund 5.000 Euro. Die anfallenden Aufgaben und Pflichten müssen nun erneut von Rippl und seinen Mitarbeitern bewältigt werden. „Es gibt einen Berg an Arbeit, aber wir werden das gemeinsam stemmen. Ich hoffe, dass wir bald jemanden finden,” zeigt sich der Bürgermeister optimistisch.
Immer wieder wird Rippl gefragt, warum niemand aus der eigenen Gemeinde für diesen wichtigen Posten in Betracht gezogen wird. Er erklärt, dass es für die Stelle ein spezifisches Anforderungsprofil gebe, das erfüllt werden muss. Das bedeutet, dass eine Person mit Erfahrung als Amtsleiter in der Regel einer weniger erfahrenen Person aus Lengau den Vorzug gegeben wird. „Natürlich wäre es uns am liebsten, jemanden aus unserer eigenen Gemeinde zu haben, aber es gibt Mindestanforderungen,” so Rippl.
Die Situation in Lengau verdeutlicht die Herausforderungen, denen kleinere Gemeinden bei der Besetzung von Schlüsselpositionen gegenüberstehen. Die Hoffnung auf einen reibungslosen Verlauf und die Suche nach einem stabilen, kompetenten Amtsleiter bleibt jedoch bestehen. Für die Bürger und die Verwaltung ist dies eine kritische Phase, die aufmerksam verfolgt wird. Die kommenden Schritte in diesem Prozess sind entscheidend, um die zukünftige Arbeit und das Wohl der Gemeinde zu sichern. Weitere Details zu dieser Thematik sind bei www.meinbezirk.at zu finden.