Notting Hill wird Schwarz: Anwohner wehren sich gegen Fotowahn!

Notting Hill wird Schwarz: Anwohner wehren sich gegen Fotowahn!
Notting Hill, London, Großbritannien - Notting Hill in London, berühmt für seine pastellfarbenen Hausfassaden, verwandelt sich in einen Ort des stillen Protests. Ein Anstieg von Touristen und Influencern hat viele Anwohner veranlasst, ihre Häuser schwarz zu streichen, um gegen den übermäßigen Ansturm an Fotografie-Enthusiasten vorzugehen. Die Straßen des beliebten Viertels haben sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für Influencer entwickelt, was zu erheblichen Belastungen für die Anwohner geführt hat. Berichten von exxpress.at zufolge haben besonders die Corona-Lockdowns die Situation verschärft, da der Druck auf die Bewohner seitdem nur noch gestiegen ist.
Besonders auffällig ist, dass die Anwohner in einem Rundschreiben zur Teilnahme an der Aktion aufrufen. Sie beschreiben die grellen Farben als Anziehungspunkt für Social-Media-Fotos und betonen die täglichen Belästigungen durch Touristen, die nicht zögern, Hauseingänge zu blockieren oder in private Bereiche einzudringen, um das perfekte Bild zu schießen. „Notting Hill wird von den Bewohnern als wahres Themenpark mit Dauerbelagerung empfunden“, berichtet 20 Minuten.
Der stille Protest der Anwohner
Die Anwohner haben bereits erste Häuser, einst in sanften Rosa- und Blautönen, auf Schwarz umgestrichen. Dies wird nicht nur als eine Maßnahme zur Abschreckung von Influencern gesehen, sondern auch als allergischer Reflex auf das veränderte Wohnumfeld. Anwohner äußern den Wunsch, irgendwann wieder zur bunten Farbpalette zurückkehren zu können. Die anhaltende Belagerung hat sogar dazu geführt, dass einige Eingänge mit Ketten und Seilen abgesperrt werden, um ungebetene Gäste fernzuhalten.
Ein Anwohner schildert, dass „der Influencertourismus das Wohnen in der Straße erheblich beeinträchtigt“. Die negativen Auswirkungen des Massentourismus sind, wie auch in vielen anderen beliebten Reisezielen, spürbar. Diese Problematik wird von goclimate.de umfassend behandelt und zeigt, wie der harte Tourismus zu sozialer und ökologischer Überlastung führt. Das klassische Bild von Massentourismus, das oft mit überfüllten Straßen und Umweltverschmutzung assoziiert wird, trifft nun auch Notting Hill.
Die Zukunft des Reisens
Während Notting Hill versucht, sich vor dem anhaltenden Besucherstrom zu schützen, gewinnt der Gedanke an sanften Tourismus zunehmend an Bedeutung. Sanfter Tourismus, der sich auf Nachhaltigkeit und lokale Gemeinschaften konzentriert, scheint eine vielversprechende Alternative zum herkömmlichen Massentourismus zu bieten. Anwohner und Touristen könnten durch authentische Erfahrungen und respektvollen Umgang miteinander profitieren, was sowohl der lokalen Wirtschaft zugutekommt als auch die Lebensqualität der Anwohner verbessert.
In Anbetracht dieser Entwicklungen steht Notting Hill an einem Scheideweg: Entweder bleibt es ein beliebter Ort für Touristen oder es findet eine Rückbesinnung auf die Bedürfnisse der ansässigen Bevölkerung statt. Ob die schwarz gestrichenen Häuser das gewünschte Signal senden, bleibt abzuwarten, doch die Zukunft des Viertels und seines einzigartigen Charmes ist ungewiss.
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Ort | Notting Hill, London, Großbritannien |
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