Über einen Vorfall in Niederösterreich, bei dem ein 35-jähriger afghanischer Mann einen 16-jährigen Jugendlichen mit einem Gürtel lebensgefährlich verletzt haben soll, wurde U-Haft verhängt. Laut Polizeisprecher Stefan Loidl, der am Montag zur APA sprach, war der Verdächtige nicht geständig. Der einschlägig vorbestrafte Afghane wird wegen absichtlich schwerer Körperverletzung untersucht, nachdem er zuvor zwei Mädchen im Freibad in Horn sexuell belästigt haben soll.
Bei der Auseinandersetzung am vergangenen Freitag scheint der Afghane seinen Gürtel um eine Hand gewickelt zu haben und damit auf drei Opfer eingeschlagen zu haben. Ein 16-Jähriger wurde durch den Gürteldorn lebensgefährlich am Kopf verletzt und ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen. Nach einer Notoperation war der Jugendliche außer Lebensgefahr. Ein 53-jähriger Mann erlitt schwere Blessuren und wurde ins Krankenhaus Horn gebracht, zusammen mit einem weiteren 16-Jährigen, der ebenfalls verletzt wurde. Der Verdächtige wurde in die Justizanstalt Krems gebracht, während das Landeskriminalamt Niederösterreich die Ermittlungen übernahm.
Der 35-jährige Mann soll auch beim Vorfall im Freibad am 14. Juni Handyfotos von Minderjährigen gemacht haben. Er wurde vorläufig festgenommen und nach Verhören freigelassen, mit einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Krems. Des Weiteren wird ihm vorgeworfen, eine Tür in einer Asylunterkunft in Horn beschädigt zu haben, nachdem er aus einer Einrichtung in Baden ins Waldviertel zurückgekehrt war. Medienberichten zufolge soll der Mann auch in der Vergangenheit einen Polizisten angegriffen haben.
Innenminister Gerhard Karner hat die Abschiebung des Mannes gefordert und eine entschiedenere Justizstrategie angekündigt. Die FPÖ, die sich für Abschiebungen nach Afghanistan einsetzt, hat daraufhin der ÖVP "Wählertäuschung" vorgeworfen.
