
Ein bemerkenswerter Fall der Kriminalität in Tulln betrifft die sogenannte „Polizeitrickbetrügerbande“. Nach der Verurteilung von drei Mitgliedern dieser Gruppe im vergangenen Oktober, wurde kürzlich ein weiterer Verdächtiger vor Gericht gebracht. Dieser 23-Jährige war wegen unentschuldigtem Fernbleiben in der vorherigen Verhandlung zur Verantwortung gezogen worden.
Die Machenschaften dieser Bande sind komplex. Das junge Bandenmitglied hatte im Dezember 2022 einen bereits verurteilten Geldabholer angeheuert und dessen persönliche Informationen an einen 24-jährigen Türken weitergegeben. Dieser befand sich zur Tatzeit in einer siebenjährigen Haftstrafe, aus der er dennoch weiterhin an den kriminellen Aktivitäten der Organisation teilnehmen konnte. Diese kriminelle Vereinigung hat ihren Sitz in der Türkei, wo mehrere ihrer Anführer bereits vor Gericht gestellt wurden.
Strafe und weitere Details
Der Richter Markus Grünberger, der auch die vorherigen Prozesse leitete, erläuterte die Struktur der Bande anschaulich, insbesondere für die anwesenden Schüler im Gerichtssaal. Ein besonders bemerkenswerter Fall betrifft ein anderes Mitglied der Gruppe, das eine schockierende Haftstrafe von 400 Jahren erhielt! Im aktuellen Verfahren erhielten die „kleinen Fische“ jedoch vergleichsweise geringe Strafen. Besonders hervorzuheben ist ein Vorfall, bei dem ein 79-jähriger Tullner versucht wurde, um einen Betrag von etwa 70.000 Euro gebracht zu werden. Dies führte zu einem entscheidenden Durchbruch in den Ermittlungen.
Der Verurteilte erhielt eine Freiheitsstrafe von 14 Monaten, von denen 10 Monate auf Bewährung ausgesetzt wurden. Sein Verteidiger, Jürgen Brandstätter, betonte, dass sein Mandant während der polizeilichen Einvernahme ein Geständnis abgelegt hatte. Brandstätter plädierte dafür, seinem Mandanten die Möglichkeit zu geben, einen rechtmäßigen Lebensunterhalt zu verdienen und begrüßte die zusätzlich angeordnete Bewährungshilfe sowie die Therapie für Suchtmittelprobleme als sinnvolle Unterstützung.
Insgesamt zeigt dieser Fall die weitreichenden Strukturen und die Hartnäckigkeit von kriminellen Organisationen, die trotz Inhaftierung ihrer Mitglieder weiterhin operieren können. Eine tiefere Analyse dieser Problematik findet sich in dem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.
Gerade in diesen Tagen bleibt abzuwarten, wie die lokale Gemeinschaft auf die Fortsetzung dieser Prozesse reagiert und ob weitere Maßnahmen zur Bekämpfung solcher kriminellen Aktivitäten erforderlich sind.
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