Im Rahmen einer kürzlich bekanntgegebenen Einigung zwischen Voith Hydro und dem Betriebsrat wird die Fertigung von Großturbinen von Heidenheim nach St. Pölten in Österreich verlagert, jedoch sollen in der ursprünglichen Produktionsstätte in Heidenheim 30 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Diese Entscheidung, die am Dienstag bekannt gegeben wurde, ist das Ergebnis intensiver Gespräche zwischen den beiden Parteien, die darauf abzielten, eine zukunftssichere Lösung im aktuellen wirtschaftlichen Kontext zu finden.
Der Betriebsrat und die Unternehmensleitung haben ein sogenanntes Eckpunktepapier unterzeichnet, das die Rahmenbedingungen der künftigen Zusammenarbeit festlegt. In diesem Papier wird auch erwähnt, dass 1929 in Betrieb genommene Großturbinenhalle künftig durch eine neu gegründete "erweiterte Serviceeinheit" genutzt werden soll. Es wird geplant, bis September 2025 darüber zu entscheiden, wie die Nutzung dieser historischen Produktionsstätte aufgrund der sich entwickelnden wirtschaftlichen Lage aussehen wird.
Details zur Arbeitsplatzsicherung
Für die Belegschaft gibt es eine positive Nachricht: Die 30 Arbeitsplätze in der Großturbinenhalle sind bis mindestens Ende September 2025 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Dies wurde von den Arbeitgebern zugesichert und zeigt eine Bereitschaft zur Kompromissfindung, die vom Betriebsrat anerkannt wurde. „Wir konnten alle Fragen klären, die Belegschaft wurde transparent informiert“, so ein Vertreter des Betriebsrats.
Die Fertigung neuer Projekte wird künftig in St. Pölten stattfinden, während in Heidenheim der Fokus auf dem Ausbau der Service-Dienstleistungen gelegt wird. Der Zeitpunkt für den Start dieser Umstrukturierung ist für den 1. November 2024 geplant, vorausgesetzt, dass der Interessenausgleich erfolgreich abgeschlossen wird.
Reaktionen und Ausblick
Andreas Wellmann, CEO von Voith Hydro, äußerte sich positiv zu der Einigung und erklärte, sie beziehe sich auf alle erforderlichen Schritte, um beide Standorte zukunftssicher zu machen. Laut Wellmann wird eine schrittweise Konsolidierung in St. Pölten sowie die Stärkung des Servicegeschäfts in Heidenheim angestrebt. Er betonte, die Einigung biete Planungssicherheit für alle Beteiligten, was in einem herausfordernden Marktumfeld von großer Bedeutung ist.
Alexander Schlotz, der Betriebsratsvorsitzende in Heidenheim, bezeichnete die erzielte Einigung als „beachtlich“. Er hob hervor, dass es wichtig sei, nun die versprochenen Investitionen in die Zukunft des erweiterten Servicegeschäfts zu realisieren. Innerhalb kurzer Zeit sei es gelungen, eine Lösung für mehr als die Hälfte der Mitarbeiter zu finden, die andernfalls von der Verlagerung betroffen gewesen wären. Vor wenigen Wochen erschien dies noch nicht möglich.
Die Verhandlungen über die Verlagerung der Fertigung waren im Februar 2023 ins Rollen gekommen. Ursprünglich standen 69 Arbeitsplätze auf der Abschussliste, doch durch den Austausch von Vorschlägen und die Unterstützung einer Unternehmensberatung konnte eine Einigung erzielt werden. Nach mehrwöchigen Gesprächen kam es endlich zu einer gemeinsamen Lösung, die nicht nur die Arbeitsplätze in Heidenheim sichert, sondern auch die Zukunft des Unternehmens neu ausrichtet.
Weitere Details zu den Entwicklungen bei Voith Hydro können unter www.hz.de nachgelesen werden.
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