Die österreichische Möbelkette Kika/Leiner steht vor einem desaströsen Aus: Nachdem das Unternehmen Ende November seinen Sanierungsantrag zurückgezogen hat, muss nun Konkurs angemeldet werden. Laut Informationen von heute.at hat der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) bestätigt, dass die zuvor geführten Sanierungsbestrebungen gescheitert sind. Die Unternehmensführung konnte den benötigten Investor zur Finanzierung des Sanierungsplans, der eine Rückzahlung von 20% der Verbindlichkeiten innerhalb von zwei Jahren vorgesehen hatte, nicht gewinnen. Dies führt dazu, dass sämtliche 17 Filialen von Kika/Leiner geschlossen werden und 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job verlieren werden.
Konkursverfahren eingeleitet
Insolvenzverwaltungsleiter Volker Leitner erklärte, dass der Abverkauf des bestehenden Warenbestands nun im Gange ist. Der KSV hat darauf hingewiesen, dass die Zahl der Gläubiger sowie das Ausmaß der Verbindlichkeiten durch das Scheitern des Sanierungsplans ansteigen werden; die Verbindlichkeiten belaufen sich bereits auf etwa 139 Millionen Euro. Die Umwandlung des Insolvenzverfahrens wird vom Landesgericht St. Pölten durchgeführt, was bedeutet, dass die Sanierungsplantagsatzung abberaumt wird, wie auch bei kleinezeitung.at zu lesen ist.
Leitner gibt außerdem zu Protokoll, dass es eine große Anzahl an geschädigten Kunden gibt, die aufgrund der Insolvenz nicht auf ihre Anzahlungen zurückgreifen können. Es wurde festgestellt, dass viele dieser Kunden eine kritische Situation durchleben und das Insolvenzrecht ihnen keine Ausnahmen gewährt. Trotz des Unmuts, der offenbar gegenüber den noch im Unternehmen tätigen Mitarbeitern geäußert wurde, bittet der Insolvenzverwalter um Verständnis, dass die Angestellten selbst unter der aktuellen Lage leiden.