St. Pölten

Hochwasserschutz in St. Pölten: Lehren aus der jüngsten Katastrophe ziehen

„In St. Pölten sorgten gewaltige 400 Liter Regen pro Quadratmeter für eine katastrophale Hochwassersituation mit Dammbrüchen – die Stadt muss jetzt dringend handeln!“

In St. Pölten kam es in der Woche vom 12. bis 16. September zu extremen Niederschlägen, bei denen mehr als 400 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Dieses massive Wasseraufkommen führte dazu, dass Bäche und Speicherseen überliefen, was in mehreren Dammbrüchen entlang der Traisen mündete. Bürgermeister Matthias Stadler kommentierte die Situation: „Die Hochwasserkatastrophe hat uns wieder gelehrt, dass die Natur sich immer Räume sucht und es bei solchen Wassermassen keine 100-prozentigen Sicherheiten geben kann.“ Diese Ereignisse markieren erneut die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes zu ergreifen.

Die Hochwasserschutzanlagen in der Region haben durch die Überflutungen erheblichen Schaden genommen, der auf rund 2 Millionen Euro geschätzt wird. Um diese Probleme anzugehen, hat der Traisen-Wasserverband einen Sonderbeitrag beschlossen, um die Instandsetzung über die nächsten drei Jahre zu finanzieren. Dies betrifft auch Wege und andere Hochwasserschutzanlagen, wobei die Priorisierung nach wasserbaulichen Gesichtspunkten erfolgt. Die Stadt kümmert sich beispielsweise um den Radweg entlang der Traisen, der bis Ende November 2023 bis zur S33-Brücke befahrbar sein soll. Für die Brücke Weichselbaumstraße wird eine Instandsetzung im Frühjahr 2025 erwartet.

Hochwasserschutz in Planung

Aktuell wird von einer speziellen Taskforce, die von der Baudirektion ins Leben gerufen wurde, intensiv daran gearbeitet, die Schäden zu untersuchen und notwendige Maßnahmen zu planen. Dabei wird auch evaluiert, wo zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind, um die Bevölkerung und kritische Infrastrukturen zu sichern. Diese Taskforce arbeitet mit der Firma „Donau Consult“, um Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

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In diesem Zuge wurde eine Liste von wasserbaulichen Projekten erstellt, deren Umsetzung jedoch von verschiedenen Faktoren abhängt. Obwohl einige Hochwasserschutzprojekte bereits seit Jahren in Planung sind, konnten sie aufgrund ausstehender Genehmigungen und fehlender Zustimmungen von Grundstückseigentümern bislang nicht realisiert werden. Dies erfordert Überzeugungsarbeit, um das Verständnis und die Unterstützung der betroffenen Eigentümer zu gewinnen, wie Stadler anmerkt.

Aktuelle Maßnahmen

  • Die Adaptierung des Regenrückhaltebeckens Nadelbach befindet sich bereits im Genehmigungsprozess, die Umsetzung ist für 2026 angesetzt.
  • Das Hochwasserschutzprojekt für den Stadtteil Pottenbrunn steht kurz vor der Einreichung der notwendigen Unterlagen; umfangreiche Grundstücksverhandlungen sind jedoch erforderlich.
  • Der bestehende Hochwasserschutzdamm in Spratzern wird derzeit überprüft, und ein Konzept für zukünftige Instandhaltungsarbeiten wird ausgearbeitet.
  • Um Überflutungen an der Fridauerstraße in St. Georgen zu verhindern, wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, der die Abflusssituation verbessern soll.
  • Im Bereich Hungerfeldweg und Friedhof in Pottenbrunn sind zudem Planungen zur Verbesserung der Tagwassersituation in Bearbeitung.

Die Arbeit an diesen Projekten zeigt den ernsthaften Ansatz der Stadt, um die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten und den Hochwasserschutz verstärkt zu implementieren. Gespräche mit Grundbesitzern laufen bereits, um eine Einigung für die Umsetzung der geplanten Schutzmaßnahmen zu erzielen.

Die Stadt hat bereits in der Vergangenheit in den Hochwasserschutz investiert. Seit den frühen 2000er-Jahren gab es fortlaufende Sanierungen und weitere Projekte, um die Dämme entlang der Traisen zu stärken. Allein in den letzten zehn Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Schutz vor Hochwasser zu erhöhen: von Rückhaltebecken bis zu Dammverstärkungen. Diese Anstrengungen sind entscheidend für die langfristige Sicherheit der Region.

Die neuesten Entwicklungen und detaillierte Informationen über die Hochwasserschutzmaßnahmen in St. Pölten sind zu finden auf www.st-poelten.at.


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Quelle
st-poelten.at

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