Im österreichischen Bundesland Niederösterreich sorgt die Ankündigung von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) für Unmut bei SPÖ NÖ-Vorsitzendem Sven Hergovich. Nehammer hatte die Schaffung von hundert zusätzlichen Kassenarztstellen angekündigt, doch laut Hergovich bleibt diese Zusage unerfüllt. Er bezeichnet die Vorgehensweise als "Affront" und wirft der ÖVP vor, ihre Versprechen zu brechen. Hergovich betont die Bedeutung einer flächendeckenden, wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher.
Der Landesrat plant, in den kommenden Monaten ein Konzept vorzulegen, das die gewünschte flächendeckende und kostenlose Gesundheitsversorgung sicherstellen soll. Dieses Konzept soll auf den Erfahrungen, Anregungen und Wünschen basieren, die bei einer Zuhör-Tour durch alle Bezirke gesammelt wurden. Die Forderung nach einer verbesserten Gesundheitsversorgung wird von vielen Angestellten, Patienten und Betroffenen unterstützt.
Andreas Huss, der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), macht allerdings deutlich, dass die angekündigten hundert zusätzlichen Kassenarztstellen in dieser Legislaturperiode nicht umgesetzt werden. Trotz der finanziellen Mittel, die zur Verfügung stehen, konnten die Stellen nicht geschaffen werden. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) fordert Huss auf, aktiv zu werden und die Mittel zweckgemäß einzusetzen.
Die ÖVP hingegen verweist auf bereits getroffene Maßnahmen und betont Nehammers Zukunftspläne, bis 2030 weitere 700 Kassenärztinnen und -ärzte einzustellen. Die Diskrepanz zwischen den politischen Ankündigungen und ihrer Umsetzung sorgt weiterhin für Diskussionen und Unmut in Niederösterreich. Die Forderung nach einer verbesserten Gesundheitsversorgung bleibt ein zentrales Thema in der politischen Debatte des Bundeslandes.
