Die Neunkirchner GesmbH & Co KG führt gegenwärtig ein Projekt zur Nachrüstung von Aufzügen in den Mehrparteienhäusern der Stroblgasse durch. Dieses Vorhaben, das auf den Wunsch der Hausbewohner basiert, hat allerdings unerwartete finanzielle Konsequenzen für die Mieter: bestehende Förderdarlehen mussten vorzeitig abbezahlt werden, was zur Streichung von Wohnbeihilfen führt. Dies hat bereits zahlreiche Hausbewohner in Bedrängnis gebracht.
Eine betroffene Mieterin, Brankica Hedji, die bis Ende September auf Unterstützung durch Wohnbeihilfe zählen konnte, ist alarmiert. Zwei andere Mieter haben dagegen ihre Beihilfe bereits Ende August verloren. Ein weiterer exemplarischer Fall ist der der 76-jährigen Maria Müller, die von ihrer finanziellen Notlage berichtet. Mit einer Mindestpension von 1.100 Euro sieht sie sich konfrontiert, bald ihre 68 Quadratmeter große Wohnung nicht mehr bezahlen zu können.
Unerwartete finanzielle Belastungen
„Ich beziehe 1.100 Euro Mindestpension. Wenn das so weitergeht, kann ich mir meine Wohnung bald nicht mehr leisten“, erklärt Müller. Die Kaution für ihren voraussichtlichen Verlust von 240 Euro an Wohnbeihilfe trifft sie besonders hart, zumal sie fest mit der Unterstützung gerechnet hat. „Ich hätte darauf verzichtet, den Aufzug einbauen zu lassen, wenn ich gewusst hätte, dass mir die Wohnbeihilfe gestrichen wird”, äußert die Mieterin, die seit 2003 in der Stroblgasse lebt. Während den Gesprächen mit der Neunkirchner GesmbH & Co KG wurde lediglich kommuniziert, dass die Mieten um zehn Euro steigen würden – ein Betrag, den sie für tragbar hielt und dem sie zugestimmt hat.
Müller stellt die Frage, wie sie die Höhe ihrer Miete von 540 Euro ohne die Wohnbeihilfe stemmen soll. Ihr monatliches Einkommen reicht nicht aus, um Kosten und Lebensunterhalt zu decken. “Es wird schwierig”, resümiert die besorgte Seniorin.
Politische Reaktionen und zukünftige Lösungen
Die Mieter sind mit ihrer Situation nicht allein. Diese Problematik hat auch die Aufmerksamkeit der Stadtpolitik auf sich gezogen. SPÖ-Stadtrat Günther Kautz erklärte, dass er sich bereits mit einer Mieterin zu diesem Thema ausgetauscht hat. Er plant, an den Bürgermeister und die Fraktionsführer einen Fragenkatalog zu richten, um Antworten auf die Sorgen der Mieter zu finden. Eine relevante Frage besteht darin, ob es seitens der Neunkirchner GesmbH & Co KG eine Möglichkeit geben wird, die Mieten entsprechend zu senken, um die Streichung der Wohnbeihilfe teilweise zu kompensieren.
Für die betroffene 76-jährige Mieterin und ähnliche Haushalte bleibt nur zu hoffen, dass ihre finanziellen Belange in politischen Überlegungen Berücksichtigung finden. Mehr Informationen zu den Entwicklungen in dieser Thematik können hier nachgelesen werden.
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