In den vergangenen Wochen hat das Hochwasser in Niederösterreich verheerende Schäden angerichtet. Über 1.000 Unternehmen sind betroffen, und die geschätzten Kosten belaufen sich auf mehrere hundert Millionen Euro. Diese Situation hat nicht nur die Produktionsabläufe gestört, sondern auch Betriebsausstattungen beschädigt und aufgrund von Lieferkettenproblemen zu weiteren Ausfällen geführt.
Um der Situation entgegenzuwirken, besuchten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), mehrere betroffene Betriebe. Ihr Ziel war es, sich ein Bild von den Schäden zu machen und Unterstützung anzubieten. Für die Zukunft der betroffenen Unternehmen sei es entscheidend, mit konkreten Perspektiven und Hilfsangeboten zur Seite zu stehen.
Finanzielle Unterstützung und Beratungsangebote
Mit dem Programm „RESTART 2024“ haben die WKNÖ und UBIT NÖ eine Beratungsinitiative ins Leben gerufen, die speziell auf die finanziellen und organisatorischen Bedürfnisse der betroffenen Mitglieder ausgerichtet ist. In Reaktion auf die Katastrophe wurde die finanzielle Unterstützung signifikant erhöht. „Wir helfen, wo wir können“, betont Ecker. So wurde der Unterstützungsfonds der WKNÖ in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) pro Schadensfall auf maximal 40.000 Euro verdoppelt. Die finanzielle Hilfe beträgt nun 20 Prozent des entstandenen Schadens, insgesamt werden dafür 30 Millionen Euro bereitgestellt.
„Die Beseitigung der Hochwasserschäden bleibt ein zentrales Thema für die kommenden Wochen und Monate“, fügte Mikl-Leitner hinzu. Sie stellte klar, dass die Unterstützung für die Unternehmen im Mittelpunkt stehen müsse, damit eine schnelle Wiederaufnahme der Arbeit ermöglicht werden kann. „So können wir vielen Betrieben und ihren Mitarbeitern nach den existenzbedrohenden Schäden wieder eine Perspektive geben“, erklärte sie weiter.
Zu den betroffenen Unternehmen gehören auch solche wie die Erwin Edtbrustner GmbH in Loosdorf, wo Geschäftsführer Simon Edtbrustner über schmerzhafte Verluste berichtet, aber dennoch auf die Hilfsangebote von Bund, Land und der WKNÖ hofft. „Ich wünsche mir nur, dass die Abwicklung so schnell erfolgt, wie das Hilfsangebot für uns Unternehmen ist“, zeigt sich Edtbrustner optimistisch.
Ein anderer betroffenes Unternehmen, die Wiesbauer Gourmet Gastro GmbH in Sitzenberg-Reidling, verzeichnete ebenfalls erhebliche Verluste. Geschäftsführer Ernst Stocker sieht die Situation jedoch auch als Gelegenheit, Lehren für die Zukunft zu ziehen. „Ich bin froh, dass uns ein solches Netzwerk zur Verfügung steht. Die Versicherungen alleine können den Schaden nicht abdecken“, so Stocker.
„Die Hochwasserkatastrophe hat viele Unternehmen hart getroffen. In dieser schweren Zeit zeigt sich, aus welchem Holz wir geschnitzt sind. Wir können stolz auf Niederösterreich sein“, resümierten Mikl-Leitner und Ecker gemeinsam. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Unternehmen sich von diesen Rückschlägen erholen können, während gleichzeitig die notwendigen Schutzmaßnahmen für die Zukunft diskutiert werden.
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