Korneuburg

Zögernsee am Limit: Anwohner kämpfen gegen Überflutung ohne Hilfe

Hochwasserchaos am Zögernsee: Während die Bürger in Oberzögersdorf ums Überleben kämpfen, lassen sie die Behörden im Stich - wo bleibt die Hilfe für 60 verzweifelte Seelen?

Die beschauliche Wohnsiedlung am Zögernsee, nördlich von Oberzögersdorf, kämpft mit den Folgen außergewöhnlich starker Regenfälle, die in den vergangenen Wochen niedergegangen sind. Hier, wo seit den 1970er-Jahren etwa 60 Menschen leben, hat der Wasserstand der beiden Badeteiche dramatisch zugenommen, während der Grundwasserspiegel weiter ansteigt. Einige Untergeschosse sind bereits überflutet, und die Anwohner fühlen sich von der Stadtgemeinde im Stich gelassen.

Gerhard Kaufmann, ein Bewohner der Siedlung, beschreibt die verzweifelte Lage. Trotz der katastrophalen Umstände hat die Stadtgemeinde Stockerau laut Kaufmann erklärt, dass keine Unterstützung von ihnen oder der örtlichen Feuerwehr zu erwarten sei. Der Grund dafür? Die Siedlung sowie die beiden Gewässer sind privatisiert, was bedeutet, dass die Anwohner für ihre eigene Infrastruktur verantwortlich sind.

Hilfe, die nicht gekommen ist

In früheren Hochwasserzeiten, insbesondere 2002 und 2013, erhielten die Anwohner laut Kaufmann Unterstützung von der Gemeinde. Damals halfen die Feuerwehr und andere Institutionen mit notwendigen Mitteln, um das Wasser abzupumpen. „Heute fühlt man sich wie allein im Kampf gegen die Naturgewalten“, so Kaufmann weiter.

Kurze Werbeeinblendung

Die Bewohner hatten sogar einen Vorschlag entwickelt, um das Wasser in eine nahegelegene Schottergrube zu pumpen, für den sie bereits die Zustimmung des Unternehmens Schneps erhalten hatten. Doch die Stadtgemeinde weigerte sich, diese Lösung zu unterstützen, da alle Kosten und bürokratischen Hürden von den Anwohnern getragen werden müssten. Das empfinden die Bewohner als unzumutbar.

Auf eine Anfrage der NÖN erwiderte die Stadtgemeinde, dass bereits Hilfe angeboten wurde, darunter 21 Paletten mit insgesamt 500 Sandsäcken. Man habe zudem in mehreren Gesprächen mit dem Obmann des Siedlungsvereins besprochen, wie man die Anwohner unterstützen könne.

Der Weg der Hilfe ist kompliziert

Die Stadtgemeinde argumentiert, dass das Abpumpen des Wassers in die Schottergrube kaum einen Nutzen hätte, da das Wasser sich sofort wieder in das Grundwasser zurückführen würde. Stattdessen wäre es sinnvoller, das Wasser in den Sechtelbach abführen zu können, was eine genehmigungspflichtige Maßnahme darstellt. Das bedeutet, dass die Siedlungsbesitzer sich an die Bezirkshauptmannschaft wenden müssen, um die nötigen wasserrechtlichen Genehmigungen zu erlangen.

Die Gemeinde betont, dass die Lage sich bereits verbessert: „Nach starkem Anstieg des Grundwassers um den 15. September hat sich die Situation stabilisiert. Die Werte deuten auf einen leichten Anstieg hin, aber wir sind optimistisch, dass die Lage sich beruhigen wird.“ Dennoch bleibt die Unsicherheit, wie die Bürger mit ihren Herausforderungen umgehen sollen, ohne Unterstützung von der Stadtgemeinde.


Details zur Meldung
Quelle
noen.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"