Die Ankündigung einer umfassenden Sperrung des Steinitzstegs, der beliebten Fußgänger- und Radfahrerbrücke in Floridsdorf, hat unter den Anwohnern für Besorgnis gesorgt. Der Steinitzsteg, der direkt neben der Nordbrücke verläuft, wird ab 2028 für etwa vier Jahre nicht nutzbar sein. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung der Nordbrücke, die entscheidend für den Verkehr in der Region ist.
Die Diskussion über diese Entscheidung nahm im Rahmen einer Sitzung der Floridsdorfer Bezirksvertretung heftige Formen an. Besonders die Grünen wiesen darauf hin, dass eine alternative Route für Radfahrer und Fußgänger dringend in Betracht gezogen werden sollte. Der vorgeschlagene Umweg von zwei Kilometern scheint wenig praktikabel und wird als unzumutbar empfunden. Andere Parteien, wie die SPÖ, ÖVP, FPÖ und NEOS, nahmen die Gelegenheit wahr, um Politik zu betreiben und die Grünen scharf zu kritisieren.
Geplante Sanierung und Hintergründe
Die Generalsanierung der Nordbrücke ist für den Zeitraum von 2028 bis 2031 vorgesehen, jedoch ist es fraglich, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann. Vor zwei Jahren war angedacht, die Arbeiten bereits 2026 zu beginnen. Der Steinitzsteg, benannt nach dem berühmten Schach-Weltmeister Wilhelm Steinitz, wird während der Sanierung als Umleitungsstrecke für den Autoverkehr dienen. Bezirksvorsteher Georg Papai von der SPÖ äußerte Besorgnis, dass der reduzierte Verkehr auf der Nordbrücke zu einem Anstieg des Verkehrs im Floridsdorfer Bezirkszentrum führen könnte, was die Lebensqualität beeinträchtigen würde.
Der Nordsteg, der 1996 als vorübergehende Lösung erstellt wurde, hat sich zu einer wichtigen Verkehrsverbindung für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer entwickelt. Er ermöglicht nicht nur den Zugang zu zahlreichen Freizeitaktivitäten für Bewohner innerhalb von Floridsdorf, sondern bildet auch einen Teil der Eurovelo 9, eine bedeutende europäische Radroute, die Radfahrern verkehrsfreie Mobilität bis in die Innenstadt bietet.
Für die Radfahrer stellt die angekündigte Komplettsperre eine erhebliche Einschränkung dar. Die alternativen Routen, unter anderem über die Floridsdorfer Brücke oder den Danzer-Steg, sind stark befahren und bieten kaum eine sichere oder angenehme Möglichkeit, um in die Innenstadt zu gelangen. Diese Umleitungen verursachen nicht nur zusätzlichen Zeitaufwand, sondern erhöhen auch das Risiko für Radfahrer im dichten Verkehr.
Trotz der ablehnenden Stimmen von FPÖ und Team Strache in der Verkehrskommission gibt es immer noch Hoffnungen, dass man die verbleibende Zeit bis zur Sanierung nutzt, um praktikable Lösungen für die betroffenen Fußgänger und Radfahrer zu finden. Die Situation bleibt angespannt, und die Anwohner blicken besorgt auf die bevorstehenden Veränderungen. Die Geschichte des Steinitzstegs und seine Bedeutung für die Region zeigt, wie wichtig es ist, auch bei notwendigen Änderungen die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen.
Eine bemerkenswerte Wendung in der Verkehrspolitik der Region zeigt sich, wenn man sich zurückerinnert, dass die Floridsdorfer SPÖ noch 2017 von einer dritten Spur für Autofahrer auf der Nordbrücke träumte. Nun bringt die geplante Komplettsperre des Steinitzstegs die Prioritäten ins Wanken.
Für detailliertere Informationen zur Thematik und weiteren Entwicklungen besuchen Sie den Artikel auf www.dfz21.at.
Details zur Meldung