
In den letzten Tagen wurde bekannt, dass Leinzell einen neuen Rewe-Markt erhält. Diese Entscheidung wurde von den Gemeinderäten von Leinzell und Göggingen während einer Sitzung getroffen, in der die Planung eines Bebauungsplans diskutiert wurde. Bürgermeister Danny Kuhl äußerte seine Zustimmung zu dem Vorhaben, da Lebensmittelmärkte im ländlichen Raum stets willkommen seien.
Doch die neuen Entwicklungen bringen auch Herausforderungen mit sich. Die Zufahrt zum Rewe-Markt wirft Bedenken auf, da sie den Schülerweg entlang der L 1157 unterbrechen könnte. Der Einmündungsbereich wird 17 Meter breit sein, was insbesondere für die Schüler, die oft den direkten Weg an der Straße wählen, eine gefährliche Situation darstellen könnte. Gemeinderat Marco Ziegler befürchtet, dass Autofahrer abgelenkt werden und Kinder übersehen könnten.
Umsatzverluste für lokale Geschäfte
Eine Analyse zeigt, dass die Ansiedlung des Rewe-Markts auch weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen haben wird. Geschätzt wird, dass lokale Bäckereien und Metzgereien in Leinzell und Göggingen jährlich 400.000 bis 500.000 Euro an Umsatz verlieren werden. Aus dem weiteren Umfeld, wie Schechingen und Iggingen, könnte sogar mit einem weiteren Umsatzverlust von 1,3 Millionen Euro gerechnet werden. Zusammen könnte der neue Markt einen Jahresumsatz von etwa fünf Millionen Euro generieren.
Während einige lokale Geschäftsinhaber besorgt sind und die Auswirkungen bereits spüren, gibt es auch andere, die optimistisch bleiben. Gudrun Leinmüller von der Konditorei-Café Leinmüller ist überzeugt, dass ihre Spezialitäten im Gegensatz zum Angebot von Rewe einen Wettbewerbsvorteil bieten. In der Löwenmetzgerei in Göggingen wird hingegen erwartet, dass der Marktteilnehmer den Kundenstamm schmälert.
Ein Beispiel für die negativen Folgen von Marktansiedlungen kann in Gschwend beobachtet werden, wo die Familie Schneider die Schließung ihres Lebensmittelmarkts „Nah und gut“ ankündigte, nachdem ein neuer Netto-Markt eröffnet wurde. Das Umsatzniveau war nach der neuen Konkurrenz nicht mehr tragbar.
Umwelt- und Planungsaspekte
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Sorgen stellt sich eine Herausforderung in Bezug auf die Umwelt. Das Gelände, auf dem der Rewe-Markt errichtet werden soll, ist aktuell als Mähwiese nach EU-Richtlinien geschützt. Für die Errichtung ist ein Zielabweichungsverfahren erforderlich, das jedoch als vielversprechend gilt.
Die Bürger und die Entscheidungsträger stimmen darin überein, dass eine Marktansiedlung im ländlichen Raum viele Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich bringt. Die genaue Auswirkung auf den lokalen Einzelhandel bleibt abzuwarten, denn während einige Geschäftsinhaber besorgt sind, sehen andere die Zukunft optimistisch.
Für eine tiefere Analyse zu den möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen und den neuen Entwicklungen in Leinzell, siehe den Bericht auf www.remszeitung.de.
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