Guildo Horn gehört seit Jahren zu den markantesten Persönlichkeiten der deutschen Musikszene. Mit seiner einzigartigen Bühnenpräsenz und ironischen Darbietungen hat er sich den Ruf eines schrägen Entertainers erarbeitet. In einem aktuellen Interview mit dem „Colibri“ äußert sich Horn jedoch zu seiner persönlichen Sichtweise und bekundet, dass er von vielen Aspekten der Musik und des Entertainments durchaus kritisch eingestellt ist.
Der Schlager, so erklärt Horn, empfindet er oft als „eindimensional und unwitzig“. Trotz seines eigenen Stils, der häufig als humoristisch interpretiert wird, stellt er fest: „Ich selbst mag gar keine Comedy“. Für ihn stehe nicht die reine Unterhaltung im Vordergrund, sondern die Fähigkeit, Menschen emotional zu berühren.
Eine eigene Perspektive auf Schlager
Wenn man an Guildo Horn denkt, kommen schnell Assoziationen an seinen berühmten Eurovision Song Contest (ESC)-Auftritt mit dem Titel „Guildo hat euch lieb“. Dennoch sieht Horn seine Musik nicht im Kern als komödiantisch, sondern als eine Art künstlerischen Ausdruck, der mehr sein möchte als nur oberflächlich. „Soundmäßig ist der Schlager ballermannisiert“, merkt er an und kritisiert den oft einheitlichen Charakter der Musikrichtung. Stattdessen strebt er eine Weiterentwicklung seiner Kunst an und betont: „Stillstand ist für mich keine Option“. Diese Überzeugung wird auch in seinen abwechslungsreichen Shows sichtbar, die er mit neuen Elementen bereichert, um seine Zuschauer immer wieder zu überraschen.
Abseits der glamourösen Bühnen engagiert sich Horn auch für soziale Belange. Besonders Anliegen am Herzen liegt ihm die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Für ihn ist dies ein Teil seiner künstlerischen Verantwortung – Musik und Unterhaltung könne man auch nutzen, um gesellschaftliche Themen zu beleuchten und Akzeptanz zu fördern. Mit Projekten und Auftritten möchte er Inklusion befördern und Brücken zwischen Menschen bauen.
Obwohl er sich kritisch gegenüber den gängigen Tendenzen des Schlagers äußert, betrachtet sich Horn weiterhin als Teil dieser Musikszene. Sein Ansatz zeigt, dass Exzentrik, Authentizität und Verantwortungsbewusstsein harmonisch zusammengeführt werden können. Trotz aller Unterschiede bleibt er der Hoffnung verbunden, dass es in der Musikszene eine Wende geben könnte, die mehr Vielfalt und Tiefgang mit sich bringt.
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