Nach den verheerenden Unwettern im August sieht sich der Verein „Sonnendach“ mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Der Schaden geht über die physischen Örtlichkeiten hinaus, da die gewohnte Routine dadurch stark beeinträchtigt ist. „Nichts funktioniert, wie gewohnt“, bringt es die kaufmännische Leiterin Sonja Dürnsteiner auf den Punkt. Die Tagesstätte, die stark geflutet wurde, ist momentan nicht mehr als ein Ort der Reparaturen und Trocknungsgeräte.
Am Roseldorfer Kellergassenfest im September wurde jedoch ein Lichtblick sichtbar. Kathrin Zöchmann, engagierte Organisatorin des Mehlspeiskellers, war über die enorme Unterstützung der Gemeinschaft erfreut. Durch die Teilnahme von zahlreichen Roseldorferinnen und die großzügigen Spenden von Besuchern wurden erstaunliche 1.920 Euro gesammelt. „Ich bin wirklich stolz auf alle, die sich an dieser Spendenaktion beteiligt haben“, sagte sie. Der gesamte Erlös geht an den Verein „Sonnendach“, um die Auswirkungen des Hochwassers etwas abzumildern.
Baumaßnahmen und Ausweichquartiere
Die Schwierigkeiten des Vereins beschränken sich nicht nur auf finanzielle Belange. „Im Wohnheim müssen wir den Boden machen“, erläutert Dürnsteiner, was auf die nächsten großen Schritte hinweist. Um diese dringend benötigten Renovierungsarbeiten durchzuführen, wird ein Ausweichquartier für die derzeit zwölf Klienten gesucht. Sobald das Land grünes Licht gibt, könnte die Umsiedlung beginnen. Das Ziel ist es, die Lebensbedingungen für die Klienten zu verbessern und gleichzeitig die Sanierung des Hauses zu ermöglichen.
Bereits nach der ersten Welle des Hochwassers gab es Bedenken bezüglich der bevorstehenden Unwetter. Dürnsteiner berichtete, dass die Klienten gut abgesichert waren, indem Sandsäcke als Schutz vor weiteren Überschwemmungen aufgestellt wurden. Glücklicherweise blieb das Gelände diesmal von einer Flutung verschont.
Die Infrastruktur innerhalb des Sonnendachs hat ebenfalls stark gelitten. Die Telefonanlage fiel der Flut zum Opfer und auch andere technische Geräte wie Drucker sind nicht mehr funktionstüchtig. Dürnsteiner erklärt: „So, wie du's gewohnt bist, funktioniert eigentlich nichts mehr. Das fängt beim Telefonieren an.“ Das verdeutlicht, wie sehr das Hochwasser den Alltag der Mitarbeiter und Klienten belastet hat.
Weitere Unterstützung für den Verein
Die Gemeinschaft zeigt sich jedoch solidarisch. Neben den Roseldorfer Bäuerinnen hat auch der ÖKB-Stadtverband Hollabrunn einen wertvollen Beitrag geleistet und 1.000 Euro an den Verein gespendet, ebenso wie das Hollabrunner Reitzentrum, das ebenfalls unter den Unwettern gelitten hat. Auch bei einem 50. Geburtstagsfest von Karl Riepl kamen 2.000 Euro zusammen, die von Sissi Prölls Verein „Hilfe im eigenen Land“ auf 5.000 Euro aufgestockt wurden.
„Die Spenden sind für uns von unschätzbarem Wert“, sagt Dürnsteiner. Dies untermauert die Bedeutung von Gemeinschaft und Solidarität in schwierigen Zeiten, um die nötigen Renovierungen und Sicherungsmaßnahmen durchführen zu können. Das Ziel ist, mit einer robusteren Struktur zukünftigen Unwettern besser begegnen zu können. „Jeder Cent, den wir in die Sanierung stecken, ist sonst nicht sicher“, betont Dürnsteiner in Anbetracht der jüngsten Geschehnisse.
Verstärkung erhielt der Verein auch von der Belegschaft der Firma Lamb Weston Austria, die im September 1.100 Euro übergab. Wolfgang Lehner, der für die Spendenaktion warb und sich tatkräftig bei den Aufräumarbeiten engagierte, wurde von Dürnsteiner besonders hervorgehoben.
Um sich gegen zukünftige Überschwemmungen besser zu wappnen, plant der Verein, eine Gartenmauer zu errichten. „Die kostet ein Vermögen, weil die Fläche so groß ist - das Geld flattert“, bemerkte Dürnsteiner und bestätigt, dass auch die Technik des 26 Jahre alten Aufzugs verlagert werden muss, um die Gefahren des Wassers zu minimieren.
Da das Budget durch die durch die Unwetter entstandenen Schäden inzwischen stark beansprucht ist, bleibt abzuwarten, wie schnell sich der Verein von den Folgen der Katastrophe erholen kann. Die allgemeine Hoffnung ist, dass durch die Unterstützung der Gemeinschaft und viele kleine Spenden die tägliche Arbeit im Sonnendach bald wieder zur Normalität zurückkehren kann.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls siehe den Bericht auf www.noen.at.
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