Bruck an der Leitha

Regionaler Nahversorger in St. Georgen: Herausforderung und Perspektiven

In der kleinen Gemeinde St. Georgen an der Leys kämpft Agnes Halmer mit ihrem Nahversorger gegen große Supermärkte – und bringt die Leute trotz Herausforderungen zum Einkaufen ins Dorf!

In der kleinen Gemeinde St. Georgen an der Leys im Bezirk Scheibbs ist die Welt noch in Ordnung, wenn der lokale Nahversorger um 14.30 Uhr nach der Mittagspause wieder öffnet. Agnes Halmer, die Betreiberin des Lebensmittelgeschäfts, hat das Geschäft vor vier Jahren übernommen, nachdem ein Nachfolger gesucht wurde. Trotz der Schwierigkeiten, die sich ergeben, weil viele Einwohner bei ihren Besorgungen in die nächstgelegene Stadt fahren, hält sie an ihrem Geschäft fest. „Das ist unsere Herausforderung, aber wir bieten auch viele regionale Produkte an, das ist ein entscheidender Vorteil“, sagt Halmer.

Die Kunden schätzen vor allem den persönlichen Service des Nahversorgers. „Wir sind auch am Wochenende erreichbar, was viele zu schätzen wissen“, ergänzt die Betreiberin. Obwohl der Konkurrenzkampf groß ist und die großen Supermärkte günstigere Preise bieten, kann Halmer ihrer Gemeinde einen besonderen Wert bieten. „Es macht einfach Spaß, die Menschen persönlich zu kennen, die vorbeikommen.“

Die Herausforderungen der Nahversorgung auf dem Land

In Moosbrunn, Bezirk Bruck an der Leitha, gibt es ebenfalls einen Lichtblick: Mit Unterstützung von Land und Gemeinde wurde ein neuer Nahversorger eröffnet, der den Einwohnern eine wichtige Anlaufstelle bietet. Peter Fenzel, der das Geschäft betreibt, kommentierte die Eröffnung: „Ein Nahversorger sichert nicht nur die Grundversorgung, sondern ist auch ein sozialer Treffpunkt. Es ist wichtig für die Gemeinschaft.“ Fraglich bleibt allerdings, wie sich die Nahversorgung im ländlichen Raum insgesamt entwickelt.

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Eine aktuelle Studie von KMU Forschung Austria zeigt, dass fast jede fünfte Gemeinde in Niederösterreich keinen Nahversorger hat. 2022 waren es 382 Gemeinden, die ohne diese Einrichtung auskommen mussten. Das ist eine dramatische Entwicklung, die die Versorgungslage in ländlichen Regionen unterstreicht, wo der Trend zum Rückgang der Nahversorger besonders deutlich ist.

Gerade in kleinen Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern wird oft von einem „Greißlersterben“ gesprochen. Viele junge Menschen sehen keinen Anreiz, in solchen Gebieten einen Betrieb zu übernehmen. Die geringe Kundenzahl führt dazu, dass der Umsatz nicht ausreicht und die Frische der Lebensmittel ein Problem darstellt. „Die betroffenen Betreiber müssen herausfinden, wie sie wirtschaftlich über die Runden kommen können“, erklärt Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria.

Die Studie beleuchtet, dass eine pauschale Bewertung der Nahversorgung im ländlichen Raum nicht möglich ist. Es gibt durchaus Gemeinden ohne Nahversorger in der Umgebung größerer Städte, die man so nicht erwarten würde. Ein Blick auf die verschiedenen Bundesländer zeigt erhebliche Unterschiede: Während im Burgenland 30 Prozent der Gemeinden ohne Nahversorger auskommen müssen, sind es in der Steiermark nur etwa 7 Prozent.

Die Herausforderungen für die Nahversorgung sind nicht nur auf die geringe Shopping-Häufigkeit zurückzuführen, sondern auch auf externe Faktoren wie die Energie- und Inflationskrise, die die Branche erheblich beeinflussen. Eine umfassende Analyse dieser Trends sowie der Einfluss von Pendlerströmen auf die Verfügbarkeit von Nahversorgern könnte in Zukunft weitere Einsichten liefern.

Für interessierte Leser bietet der Bericht von noe.orf.at mehr Details zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Nahversorgung in den ländlichen Gebieten und den Herausforderungen, denen sich die Betreiber gegenübersehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob es Lösungen gibt, die die Nahversorgung in diesen Regionen sichern können.

Quelle/Referenz
noe.orf.at

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