Ein beeindruckendes Szenario fand kürzlich am Flughafen statt, als ein Flugzeug mit einem vollbesetzten Passagierbus auf dem Rollfeld kollidierte. Julian Jäger, Vorstand des Flughafens, erklärte, dass solche Zwischenfälle zwar nicht jeden Tag vorkommen, sie dennoch regelmäßig geschehen können. „Deshalb ist es wichtig, dass unsere Einsatzkräfte gut vorbereitet sind“, meinte er. In der Übung wurde das Worst-Case-Szenario durchgespielt, bei dem das Flugzeug in Flammen aufging und zahlreiche Verletzte zu versorgen waren.
Ein entscheidendes Element der Übung war die Reaktionszeit der Feuerwehr, die maximal drei Minuten betragen sollte, bevor sie mit dem Löschen beginnen durfte. Das Testen der Abläufe und der Kommunikationswege zeigte zwar gewisse Mängel auf, jedoch ist das Ziel einer solchen Übung, genau diese Schwächen zu erkennen. Roland Pachner, der Einsatzleiter der Flughafenfeuerwehr, stellte fest, dass die Zufahrt von externen Kräften zu lange dauerte, was einen Verbesserungspunkt darstellt, aber im Großen und Ganzen war er mit den Ergebnissen zufrieden.
Umfangreiche Notfallmaßnahmen
Für die Übung wurde eine Eisenattrappe verwendet, die als brennendes Flugzeug diente. Rund um diese Attrappe wurde ein gelber Übungsrumpf positioniert, aus dem Rettungsmaßnahmen getestet wurden. Hierbei agierten Mitarbeiter des Flughafens und Mitglieder des Vereins „Flughafenfreunde Wien“ als verletzte Passagiere. Zur Behandlung der Verletzten wurde ein provisorisches Lazarett auf dem Rollfeld eingerichtet. Alle zwei Jahre sind solche groß angelegten Übungen Pflicht für den Flughafen. Die letzte Übung hatte ein ganz anderes Thema, nämlich eine Antwort auf eine Terrorbedrohung.
„Wenn so ein Vorfall im zentralen Bereich des Flughafens passiert, hat das weitreichende Folgen, und der Flugbetrieb könnte für mehrere Stunden eingestellt werden“, erläuterte Jäger. Sein Vorstandskollege Günther Ofner ergänzte, dass hinter den Kulissen eine gut organisierte Alarmkette abläuft, die sowohl die Einsatzkräfte als auch die Unternehmensführung in Anspruch nimmt.
Opferidentifikation und Kommunikation
Besonders bei solchen Unfällen müssen auch die Angehörigen informiert werden. Christoph Seitlinger, der Einsatzleiter am Flughafen, erklärte, dass ein Contact-Center eingerichtet wird, um Informationen schnell weiterzugeben. Die Identifizierung der Fluggäste aus dem verunfallten Bus oder Flugzeug erfolgt so früh wie möglich während der Versorgung auf dem Rollfeld. Diese Übung war von großer Bedeutung für viele Fluggesellschaften, da 40 Vertreter verschiedener Organisationen als Beobachter anwesend waren. Die Übung begann um 11.00 Uhr und dauerte ungefähr zwei Stunden und bot den Anwesenden wertvolle Einblicke in die Notfallprozeduren am Flughafen.
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