Bruck an der Leitha

Energiegemeinschaften: Ein Weg zu mehr regionaler Stromautarkie in Bruck

Stadtgespräch in Bruck: Philip Loitsch und Markus Lafer enthüllen, wie Nachbarn zusammen Strom sparen können – und das bevor die neue Hochleistungsstrecke beginnt!

Ein reges Interesse an den Möglichkeiten der Energiegemeinschaften zeigte sich kürzlich im Stadttheater von Bruck. Die Veranstaltung, moderiert von Klima- und Energie-Modellregions-Manager Philip Loitsch, zog zahlreiche Teilnehmer an, die bereits über eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach verfügen. Dennoch hatten nur wenige einen Speicher oder gehörten zu einer Energiegemeinschaft, was die Informationsvermittlung besonders wichtig machte.

Loitsch erklärte, dass seit 2021 das Handeln von Energie auf regionaler Ebene möglich sei. Energiegemeinschaften können aus Nachbarn oder größeren Gruppen bestehen, wobei die Gründung eines Vereins oder einer Genossenschaft notwendig ist. „Diese Gemeinschaften tragen zur regionalen Wertschöpfung erheblich bei“, betonte er. So bleiben die Mitglieder auch in Zeiten ohne eigene Energieversorgung durch die Gemeinschaft nicht ohne Strom, da sie weiterhin auf ihren Energieversorger zurückgreifen können.

Finanzielle Vorteile und Netzgebühren

Ein wichtiger Aspekt, den die Anwesenden interessiert hat, sind die finanziellen Vorteile. Über eine Einsparung von bis zu 50 Prozent der Netzkosten innerhalb eines Transformatorenbereichs berichtete Markus Lafer von der Firma neoom. Dies führte zu Bedenken im Publikum darüber, wie sich die Netzkosten entwickeln würden, wenn Energiegemeinschaften populär werden.

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Lafer reagierte humorvoll auf die Sorgen: „Es ist lustig, dass es immer einige gibt, die sich um die Netzerhalter sorgen, während diese sich wenig um uns gekümmert haben, als die Strompreise um 200 Prozent gestiegen sind.“ Gleichzeitig gab er zu, dass die steigenden Netzgebühren letztlich eine Notwendigkeit sind, um die Infrastruktur auszubauen, damit Wind- und Solarenergie effektiv genutzt werden können. „Die beste Lösung besteht auch darin, das Netz so wenig wie möglich in Anspruch zu nehmen“, fügte er hinzu.

Das Stadtgespräch endete mit der Mitteilung von Bürgermeister Gerhard Weil und Stadtrat Josef Newertal (beide SPÖ), dass die Stadt beabsichtige, eine eigene Energiegemeinschaft zu gründen. Dies zeigt das Engagement der Stadt für Nachhaltigkeit und Selbstversorgung.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden die Pläne für die neue Flughafenspange thematisiert. Diese Hochleistungsstrecke, die auch Bruck erreichen soll, genügte jedoch nicht dem ursprünglich erwarteten Interesse, das in anderen Regionen zu beobachten ist. Mediator Heinrich Vana schilderte die Bemühungen der Stadt, wichtige Punkte in der Projektplanung einzubringen.

Projektverlauf und Lärmschutzmaßnahmen

Laut Vana hat die Stadt ein starkes Interesse daran, dass die hochleistungsfähige Strecke nicht einfach in Bruck endet, sondern bis ins Burgenland weitergeführt wird, damit Pendler nicht mit dem Auto zum Bahnhof fahren müssen. Projektleiter Andreas Vodik erläuterte, dass sich das Projekt derzeit in der Umweltverträglichkeitsprüfungsphase befindet und ab Dezember die Unterlagen in den Gemeinden einsehbar sein werden. Hier besteht für die Bürger die Möglichkeit, Einwendungen zu formulieren, um eine Parteistellung zu erhalten.

Die Verhandlungen zum Projekt sind für das zweite Quartal 2025 geplant, und es wird eine öffentliche Erörterung der Pläne bereits zu Beginn des nächsten Jahres geben. Der Baustart der Flughafenspange ist für 2027 vorgesehen. In Bezug auf Lärmschutz gab es ebenfalls viele Fragen. Vodik informierte, dass die Lärmschutzwände bis zu vier Meter hoch sein sollen, um die Geräuschbelastung abzumildern. Zudem sollen neue Schienen für eine Verringerung von Lärm und Vibrationen sorgen. „Die Lärmbelastung wird sich von Bruck bis Trautmannsdorf verbessern“, erklärte er. Ein positiver Aspekt sei auch, dass ab 2025 keine alten Güterzüge mehr auf der Ostbahnstrecke verkehren dürfen.

Quelle/Referenz
noen.at

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