In den letzten Tagen erlebten die Bahnhöfe in Graz, Linz, Salzburg, St. Pölten und Klagenfurt unvorhergesehene Schließungen aufgrund von Bombendrohungen. Die Polizei ermittelt und hat Grund zu der Annahme, dass ein einheitlicher Verfasser hinter diesen Bedrohungen steckt. Die Vorfälle haben zu einem erhöhten Sicherheitsaufgebot in den betroffenen Regionen geführt.
Bereits am Montagabend mussten sowohl der Grazer Hauptbahnhof als auch der Ostbahnhof aufgrund einer E-Mail-Drohung evakuiert werden. Nach einer umfassenden Durchsuchung beider Gebäude stellte sich heraus, dass es keine bedrohlichen Gegenstände gab, wodurch der Zugverkehr schnell wieder aufgenommen werden konnte. Auch der Linzer Hauptbahnhof war am Dienstag betroffen, als er aufgrund einer ähnlichen Drohung geräumt werden musste, allerdings konnte der Betrieb nach zwei Stunden wiederhergestellt werden.
Zentrale Ermittlungen
Für die Ermittlungen sind die Landesämter für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) in Zusammenarbeit mit der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) zuständig. Diese koordinierten Anstrengungen fokussieren sich auf mögliche strafrechtliche Konsequenzen, da es sich laut Behördensprecher Johann Baumschlager keineswegs um Kavaliersdelikte handele. Angesichts der Schwere der Drohungen drohen den Verfassern bis zu mehrere Jahre Haft.
Erst kürzlich kam es am Mittwoch zu einer Bombendrohung gegen den Flughafen Wien in Schwechat, die jedoch als „sehr vage“ und mit wenig Informationen übermittelt wurde. Laut der Polizei habe keine akute Gefahr bestanden, und ein direkter Zusammenhang zu den Bahnhofsbedrohungen sei sehr unwahrscheinlich.
Die Vorfälle an den Bahnhöfen wurden allesamt per E-Mail übermittelt. In Salzburg erreichte die Drohung die Polizei kurz vor 16:00 Uhr, was zu einer sofortigen Komplettsperre führte. Nach einer zweieinhalbstündigen Überprüfung konnte auch hier Entwarnung gegeben werden, und der Zugverkehr wurde schnellstmöglich wiederhergestellt. Ähnlich erging es dem Klagenfurter Hauptbahnhof, der am Mittwochabend nach Erhalt einer E-Mail-Drohung vorübergehend gesperrt wurde. Auch in St. Pölten mussten rund 50 Personen aus dem Sicherheitsbereich evakuiert werden.
Die Polizei warnt vor den schwerwiegenden Konsequenzen solcher Drohungen. Die Verantwortlichen müssen mit Anklagen wegen gefährlicher Drohung oder Landzwang rechnen, was erhebliche Strafen nach sich ziehen kann. In den kommenden Tagen werden die Ermittlungen fortgesetzt, um den Verfasser zur Rechenschaft zu ziehen.
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