Ein gravierender Wandel zeichnet sich für die traditionsreiche Großbäckerei Sternenbäck ab. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hechingen plant, zum Ende des Jahres seine Produktion am Standort Hechingen zu schließen. Dies wirft die Frage auf: Was wird aus den 34 Filialen, die im gesamten Baden-Württemberg verteilt sind?
Hechingen, eine Stadt im Zollernalbkreis, erlebt eine schwierige Zeit, da die Bäckereikette bereits seit Mai in einem Sanierungsverfahren ist. Die seit dem Jahr 1766 bestehende Bäckerei kann auf eine lange Tradition zurückblicken und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter in Deutschland. Doch wie viele andere Betriebe in der Region wird sie auch von den steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal getroffen. Diese finanziellen Herausforderungen haben nicht nur die Sternenbäckerei erfasst, sondern auch zahlreiche andere Bäckereiketten in Baden-Württemberg gezwungen, Insolvenz anzumelden oder Filialen zu schließen.
Schicksal der Filialen ungewiss
In einer aktuellen Mitteilung vom 26. September wird erläutert, dass die Zukunft der Produktionsstätten in Gera (Thüringen), Spremberg (Brandenburg) und Hechingen intensiv geprüft wird. Dennoch wurde bislang noch nicht offiziell beschlossen, ob die Filialen schließen müssen. Der Standort Hechingen hat jedoch eine zentrale Bedeutung, da er die Bäckereifilialen in Baden-Württemberg beliefert. Das Aufrechterhalten des Betriebs am Hechinger Standort ist fraglich und könnte entscheidende Auswirkungen auf die Belieferung der 34 Geschäfte in der Region haben.
Die Liste der Filialen in Baden-Württemberg ist beeindruckend. Sie reicht von Orten wie dem Charlottenplatz über die König-Karl-Passage bis hin zu zahlreichen Kaufland-Standorten. Sollte die Schließung des Produktionsstandorts Realität werden, wäre dies nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust, sondern würde auch das Ende einer über 250-jährigen Backtradition in der Region bedeuten.
Ursachen für die schwierige Lage
Die Schwierigkeiten der Sternenbäckerei sind, wie bereits angesprochen, stark mit den ansteigenden Kosten verbunden. In der Erklärung vom Mai wurde hervorgehoben, dass die Preissteigerungen für Rohstoffe und die erhöhten Energiekosten in Kombination mit einem sich rasch verändernden Marktumfeld die Hauptursachen für das Sanierungsverfahren seien. Das Eigenverwaltungsverfahren bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, sich neu auszurichten und an die aktuellen Marktanforderungen anzupassen.
Angesichts der Problematik der überregionalen Belieferung stellt sich die Frage, ob die Filialen im Südwesten mit Produkten aus den Standorten in Ostdeutschland ausreichend versorgt werden können. Mehrere Bäckereien in der Region müssen aktuell alles daran setzen, um die Herausforderungen dieser von vielen Betrieben als prekär angesehenen Situation zu meistern.
Die Zukunft der Sternenbäckerei und ihrer Filialen in Baden-Württemberg bleibt also ungewiss, und viele stehen nun vor einer schwierigen Zeit, während die Bäckerei versucht, einen Weg aus der Krise zu finden. Die Entwicklungen sind auch eine Warnung für andere Unternehmen in der Branche, die ebenfalls mit ähnlichen wirtschaftlichen Widrigkeiten konfrontiert sind. Informationen und aktuelle Neuigkeiten dazu finden sich unter www.merkur.de.
