In den letzten Wochen wurde Österreich von Ausbrüchen der Vogelgrippe erschüttert, beginnend mit einem Legehennen-Betrieb in Kematen im Bezirk Amstetten, wo 50.000 Hühner getötet werden mussten. Die Situation eskalierte schnell, als in einem zweiten Betrieb in Biberbach 137.000 Tiere und in einem Putenbetrieb dort weitere 9.000 Tiere ebenfalls getötet wurden. Später kam es zur Keulung von 12.000 Tieren in Ernsthofen und zusätzlich 29.000 Jung-Legehennen in einem weiteren Betrieb, ebenfalls im Bezirk Amstetten. Ein zusätzliches Überwachungsgebiet wurde eingerichtet, nachdem ein Verdachtsfall in einem Hobbybetrieb gemeldet wurde, der laut Christine Riedl von der Abteilung für Veterinärangelegenheiten voraussichtlich bestätigt wird.
Der Ausbruch der Vogelgrippe fiel mit dem jährlichen Monitorings der Wildvögel zusammen, das zu Beginn der kalten Jahreszeit durchgeführt wird. Wildvögel sind Überträger des Virus, das sich bei kühleren Temperaturen gut verbreitet. Am 8. November wurden im Bezirk Korneuburg tote Schwäne gefunden, ein weiteres alarmierendes Zeichen für die Aktivität des Virus. „Das Virus ist in der kalten Jahreszeit aktiver“, erklärt Riedl, und zieht Parallelen zu Grippeviren bei Menschen.
Schutzmaßnahmen und Überwachungszonen
Die Reaktion auf die Ausbrüche in den Betrieben setzt ein strenges Regime in Kraft. Für die betroffenen Betriebe wird eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern eingerichtet, während eine Überwachungszone von sieben Kilometern gilt. Innerhalb dieser Zonen gilt eine Stallpflicht für alle Betriebe mit mehr als 50 Tieren. „Jeder Betrieb muss vom Amtstierarzt überprüft werden“, fügt Riedl hinzu.
Zusätzlich muss jede Bewegung von Tieren innerhalb dieser Zonen genau überwacht werden. Transportgenehmigungen sind nur mit Sondergenehmigung der zuständigen Bezirkshauptmannschaft möglich. In den Schutzgebieten sind die Regelungen besonders streng, der Zugang ist eingeschränkt und Maßnahmen zur Dekontamination werden getroffen. Sollte das Bundesheer zur Hilfe gerufen werden, sind selbst die Fahrzeuge, die das Gebiet verlassen, einer umfassenden Desinfektion unterzogen.
Die Gefahren der Vogelgrippe
Die hohen Infektionsraten des Vogelgrippevirus erfordern rasches Handeln. Riedl erklärt, dass bereits ein infiziertes Tier ausreicht, um binnen kürzester Zeit eine ganze Herde anzustecken. Die Symptome der Infektion sind zunächst unsichtbar – die Tiere erscheinen gesund, jedoch sinkt die Legeleistung und es kommt zu Atembeschwerden, die oft tödlich enden.
Obwohl die Situation in diesem Moment nur den Bezirk Amstetten betrifft, bleibt die Sorge über mögliche Ausbreitung groß. Die Behörden arbeiten intensiv daran, die Situation unter Kontrolle zu halten und die weiteren Entwicklungen zu beobachten. Die strengen Maßnahmen der Behörden sollen helfen, die Tierbestände zu schützen und eine breitere Ausbreitung zu verhindern. Informationen über weitere Entwicklungen und Maßnahmen finden sich hier.