Niederösterreich: Frauenpower bei über 76.500 Ein-Personen-Unternehmen!

Niederösterreich: Frauenpower bei über 76.500 Ein-Personen-Unternehmen!

Niederösterreich, Österreich - Niederösterreich zeigt sich als Vorreiter im Bereich der Ein-Personen-Unternehmen (EPU): Mit über 76.500 EPU, die mehr als zwei Drittel (65,9 Prozent) aller Betriebe in der Region ausmachen, stellt das Bundesland den höchsten Anteil an EPU in Österreich. Besonders bemerkenswert ist, dass mehr als die Hälfte dieser Unternehmen (55,8 Prozent) von Frauen geführt wird, was die Rolle der Frauen in der Wirtschaft unterstreicht. Diese Zahlen, die von oe24 berichtet werden, zeigen einen klaren Trend auf: Die Zahl der EPU in Österreich ist von 2023 auf 2024 um 1,3 Prozent gestiegen.

Die stärkste Präsenz der EPU findet sich im Gewerbe und Handwerk, wo rund jedes zweite EPU aktiv ist. Darüber hinaus sind auch Lebens- und Sozialberatung, Personenbetreuung sowie Handel und Consulting gefragte Bereiche. Wirtschaftskammer-Präsident Wolfgang Ecker bezeichnet EPU als „kleine Kraftpakete“ der heimischen Wirtschaft und sieht großes Potenzial für die Zukunft, insbesondere durch den Abbau von Bürokratie und die Verbesserung der Rahmenbedingungen.

Hintergründe zur EPU-Gründung

Eine umfassende Studie des KMW Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich zeigt, dass in Österreich rund 360.000 Ein-Personen-Unternehmen registriert sind. Gemäß Informationen von WKO sind die Hauptgründe für die Gründung von EPU meist persönlicher Natur. So geben 80 Prozent der Befragten an, den Wunsch nach Unabhängigkeit zu haben, während 76 Prozent sich selbst verwirklichen wollen. Besonders für Frauen ist die Möglichkeit einer flexiblen Zeiteinteilung relevant, was sich in den 51,2 Prozent der EPU widerspiegelt, die von Frauen geführt werden.

Zudem hat sich die wirtschaftliche Lage der EPU nach den Herausforderungen der Coronakrise stabilisiert. Rund 20 Prozent der EPU erwirtschaften mehr als 100.000 Euro, und 64 Prozent konnten in den letzten zwölf Monaten mehr als zehn Kunden gewinnen. Ein interessantes Detail ist, dass 26 Prozent der EPU im Export tätig sind und 33 Prozent dieser Unternehmen 50 Prozent oder mehr ihres Umsatzes im Ausland erzielen, wobei Deutschland, die Schweiz und Italien die wichtigsten Märkte darstellen.

Herausforderungen und Wünsche der EPU

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz spielt für 75 Prozent der EPU eine Rolle. Dennoch stehen viele Unternehmer vor Herausforderungen, wie geringer fachlicher Expertise und datenschutzrechtlichen Bedenken. Laut der gleichen Studie wünschen sich 80 Prozent der EPU Weiterbildungsmaßnahmen und Beratungen, um ihre Geschäftsmodelle zu optimieren.

Um die Rahmenbedingungen für EPU weiter zu verbessern, wurden mehrere Forderungen an die Politik gestellt. Dazu gehören unter anderem die Erhöhung der Umsatzsteuerbefreiungsgrenze auf 85.000 Euro, eine Anhebung der Abschreibungsgrenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 2.000 Euro sowie eine bessere soziale Absicherung der Selbstständigen. Die Forderungen erkennen die zunehmende Bedeutung der EPU für die Wirtschaft und könnten deren Entwicklung weiter vorantreiben, betont auch das ORF.

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OrtNiederösterreich, Österreich
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