
Ein aufregender Wandel im Roten Kreuz Steiermark: Der ehemalige Landesrat Siegfried Schrittwieser wurde zum neuen Präsidenten gewählt. In einer spannenden Wahl setzte sich der 72-Jährige mit 112 von 167 Delegiertenstimmen gegen den amtierenden Präsidenten Werner Weinhofer durch. Seine Wahl stellt einen klaren Paukenschlag dar, mit dem er frischen Wind in die Organisation bringen will, die zuletzt mit Problemen bei der Rekrutierung von Ehrenamtlichen zu kämpfen hatte. „Nachtdienste sind immer schwerer zu besetzen“, blickt Schrittwieser auf die drängenden Herausforderungen.
Als langjähriger Funktionär des Roten Kreuzes und ehemaliger Politiker bringt Schrittwieser ein großes Maß an Erfahrung mit. Er betont, dass es höchste Zeit sei, die verloren gegangene Wertschätzung für alle Mitarbeiter, Ehrenamtlichen und Zivildiener zurückzugewinnen. „Das Vertrauen aller, auch der Delegierten, die mich nicht gewählt haben, möchte ich gewinnen“, erklärte Schrittwieser in einem Interview, wie meinbezirk.at berichtete. Um dies zu erreichen, plant er, alle Bezirksgeschäftsstellen zu besuchen und den direkten Dialog zu suchen.
Dringender Handlungsbedarf bei der Finanzierung
Ein zentrales Anliegen von Schrittwieser ist die Verbesserung der finanziellen Situation des Roten Kreuzes. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Organisation einen Verlust von 14 Millionen Euro, während der Rettungs-Euro der Gemeinden seit acht Jahren nicht angepasst wurde. „Das kann nicht sein“, erhebt er anklagend die Stimme. Der Verlust von 43 Cent pro Kilometer im Kranken- und Rettungstransport sei nicht tragbar. Sein klares Ziel besteht darin, eine Erhöhung des Rettungs-Euros im Landtag durchzusetzen, um die finanzielle Basis der Rettungsdienste zu sichern.
In Bezug auf die Zuweisung von Zivildienern fordert er eine Anpassung an die Bedürfnisse der Rettungsdienste, da die Zuteilungen für die Frühjahrstermine deutlich hinter den Erwartungen blieben, was die Besetzung während der Sommermonate erschwert. Schrittwieser sieht in seiner neuen Rolle eine wichtige Verantwortung, die sowohl die interne Struktur des Roten Kreuzes stärken als auch die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter verbessern soll. „Es muss selbstverständlich sein, dass unsere 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne in den Dienst gehen“, schloss er, wie krone.at dokumentiert.
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