In Freistadt gibt es spannende Neuigkeiten für Geschichtsliebhaber und alle, die sich für die Vergangenheit ihrer Stadt interessieren. Ein neues Buch mit dem Titel „100 Jahre, 100 Fotos, 100 Geschichten“ wurde von Fritz Fellner und Christian Thürriedl herausgegeben, um die Geschichte der Stadt lebendig zu halten. Dieses Werk ist das Ergebnis eines innovativen Projekts, das im Jahr 2019 mit dem Café Memory begann, einem beliebten Treffpunkt für historische Enthusiasten.
Das Café Memory hat sich im Laufe der Jahre zu einer wichtigen Anlaufstelle für Teilnehmer entwickelt, die aktiv zur Erhaltung der Stadtgeschichte beitragen möchten. Ursprünglich im Schlossmuseum gegründet, zog das Café aufgrund der großen Nachfrage in den Salzhof um. Hier haben bis zu 120 Menschen die Möglichkeit, ihre Geschichten und Fotos einzubringen. Im vergangenen Jahr zählte das Café fast 1.000 Besucher.
Die Begeisterung der Teilnehmer führte dazu, dass das Projekt mit dem renommierten Josef-Ratzenböck-Preis ausgezeichnet wurde, der mit 2.000 Euro dotiert war.
Ein Blick in die Vergangenheit
Das Team um Fellner und Thürriedl war entschlossen, das Preisgeld sinnvoll zu nutzen. Das Ergebnis ist ein 200 Seiten starkes Buch, das eine Zeitreise durch die letzten 100 Jahre Freistadt bietet. Die erste Bildgeschichte stammt aus dem Jahr 1900 und zeigt Ochsen in der Böhmergasse, während die letzte Aufnahme aus 1999 eine Feier der Bürgergarde festhält. Diese nahezu unverfälschte Dokumentation illustriert auf beeindruckende Weise, wie sich das Stadtbild über die Jahrzehnte verändert hat.
Die Vielzahl der Bilder reicht von historischen Aufnahmen eines Schwimmbads bis hin zu Fotos von einer Aral-Tankstelle beim Böhmer Tor, die einst ein prägnanter Teil des Stadtlebens war. „Fast jedes Haus in der Innenstadt hatte damals auch landwirtschaftlichen Charakter“, erklärt Fellner und verweist auf diesen integralen Bestandteil der Gemeindegeschichte. Auch die Eventlocation „Freistädter Prater“ aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts wird in dem Buch gewürdigt und bietet einen Einblick in das Freizeitangebot dieser Ära.
Digitalisierung für die Zukunft
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit von Fellner und Thürriedl ist die Digitalisierung von historischen Dokumenten. „Wir können nahezu alles digitalisieren – von Dias, Negativen bis hin zu alten Filmen und VHS-Bändern“, betont Thürriedl. Dies ermöglicht es, die Erinnerungen und Geschichten der Stadt nicht nur zu bewahren, sondern auch für künftige Generationen zugänglich zu machen. Durch ihre Arbeit tragen die beiden dazu bei, dass die Geschichten von Freistadt nicht nur erzählt, sondern auch gesehen werden können.
Das Buch kann im Schlossmuseum Freistadt erworben werden und ist ein wertvoller Beitrag zur Dokumentation und Erforschung lokaler Geschichte. Besonders hervorzuheben ist auch das fortwährende Engagement des Café Memory, das jeden zweiten Donnerstag im Monat zur Geschichtsvermittlung einlädt. Hier sind alle, die sich für die Vergangenheit interessieren, herzlich willkommen. Die kommenden Themenabende versprechen ein vielfältiges Programm, das von der Geschichte der Häuser am Hauptplatz bis zur Theatertradition reicht.
Wer mehr über die Aktivitäten des Café Memory erfahren möchte, kann sich über Christian Thürriedl unter der Telefonnummer 0650 2340 232 in der WhatsApp-Gruppe anmelden. Dieses Format bietet nicht nur Bildung, sondern schafft auch eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die die Vergangenheit gemeinsam erkunden wollen.
Details zur Meldung