Netanjahu und Hamas: Hoffnung auf Waffenruhe oder Illusion?

Am 6. Juli 2025 plant Netanjahu Gespräche zur Waffenruhe in den USA, während der Konflikt zwischen Israel und Hamas anhält.
Am 6. Juli 2025 plant Netanjahu Gespräche zur Waffenruhe in den USA, während der Konflikt zwischen Israel und Hamas anhält. (Symbolbild/DNAT)

Netanjahu und Hamas: Hoffnung auf Waffenruhe oder Illusion?

Gaza, Palästina - Am 6. Juli 2025 stehen die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen erneut im Fokus. Israelische Regierungsvertreter unter Premierminister Benjamin Netanjahu haben sich bereit erklärt, indirekte Gespräche aufzunehmen, die von Katar, Ägypten und den USA vermittelt werden. Diese Gespräche basieren auf einem von Israel akzeptierten Vorschlag Katars, der eine 60-tägige Waffenruhe vorsieht. Während dieser Zeit sollen Verhandlungen über ein dauerhaftes Ende des Krieges stattfinden. Kleine Zeitung berichtet, dass Hamas dem Vorschlag grundsätzlich zugestimmt hat, jedoch Klärungsbedarf in drei Punkten sieht.

Im Zusammenhang mit der geplanten Waffenruhe fordert Hamas, dass die Kontrolle über humanitäre Hilfe in Gaza an die UN und internationale Hilfsorganisationen übergeben wird. Zudem soll sich das israelische Militär auf die Positionen zurückziehen, die vor dem Scheitern der vorherigen Waffenruhe im März bestanden haben. Ein entscheidendes Element der Verhandlungen ist die Freilassung von Geiseln. Der aktuelle Vorschlag sieht vor, zehn der 20 als lebend angenommenen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freizulassen. Sollte es zu einer Einigung über die Beendigung des Krieges kommen, könnten weitere Geiseln folgen.

Die humanitäre Krise in Gaza

Die humanitäre Lage in Gaza ist weiterhin katastrophal und erfordert dringende Maßnahmen. Über 44.000 Menschen, darunter mehr als 17.000 Kinder, sind durch israelische Angriffe in Gaza getötet worden, wie Amnesty International berichtet. Die Zivilbevölkerung lebt unter extremen Bedingungen, da viele in provisorischen Zelten ohne ausreichende Nahrung und Wasser untergebracht sind.

Die Hilfsgüter kommen nur unzureichend im Gazastreifen an. Obwohl am Mittwoch 100 Lastwagen mit Hilfsgütern ins Land gelangten, berichten lokale Quellen von unzureichender Verteilung, besonders im Norden, wo die Zustände in Flüchtlingslagern wie Chan Yunis als katastrophal gelten. Die Deutsche Welthungerhilfe warnt vor einer wachsenden Hungersnot.

Militärische Auseinandersetzungen

Trotz der diplomatischen Bemühungen finden weiterhin schwere Kämpfe im Gazastreifen statt. Berichten zufolge hat die israelische Armee das Flüchtlingslager Chan Yunis angegriffen, und intensive Gefechte im gesamten Gazastreifen dauern an. In einem Krankenhaus im Norden Gazas kam es zu stürmenden Kämpfen, sodass die medizinische Versorgung stark eingeschränkt ist.

Unabhängig von den laufenden Verhandlungen laufen die Bombardierungen ungehindert weiter, was immer neue Opfer fordert. Nach den jüngsten Angaben von UN-Hilfsorganisationen liegen die Zahl der Todesopfer in der Nähe der 509, die in der Nähe von Verteilzentren der Gaza Humanitarian Foundation getötet wurden. Zudem ist die im Gazastreifen laufende Polioimpfkampagne unterbrochen worden, da wichtige Impfaktionen nicht stattfinden konnten, was das Risiko von Krankheitsausbrüchen erhöht.

In Israel selbst mobilisieren Tausende Menschen gegen das Festhalten an Geiseln und fordern deren Freilassung. Die aktuelle Situation bleibt angespannt und die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, schnell zu handeln, um die humanitäre Hilfe zu ermöglichen und den Konflikt nachhaltig zu lösen. SRF ergänzt, dass die Bedingungen im Gazastreifen verheerend sind und die Situation für die Zivilbevölkerung unhaltbar geworden ist.

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OrtGaza, Palästina
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