Montenegros Strände leer! Tourismus in der Krise – Was steckt dahinter?

Montenegros Strände leer! Tourismus in der Krise – Was steckt dahinter?

Budva, Montenegro - Montenegros Strände sind in der Hochsaison erschreckend leer, was die Tourismusbranche des Landes vor massive Herausforderungen stellt. Laut Kosmo sind selbst beliebte Strandzüge wie Zanjice zu Zeiten, die üblicherweise stark frequentiert sind, erstaunlich verlassen. Besonders Aufnahmen aus Budva, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigen menschenleere Promenaden und ungenutzte Liegestühle. Der Rückgang der Touristenzahlen ist bereits seit 2024 spürbar – insbesondere die Ankünfte aus Deutschland und Russland sind in den letzten Jahren gesunken. Während die Situation 2025 eine dramatische Wende nahm, kämpfen viele Küstenorte ums wirtschaftliche Überleben.

Die Ursachen für diese Krise sind vielfältig und reichen von überhöhten Preisen über steigende Konkurrenz von Nachbarländern bis hin zu einem angeschlagenen Ruf Montenegros als attraktives Reiseziel.Montenegro Business berichtet zudem über politische Instabilität und Defizite in der Infrastruktur, die die Anziehungskraft des Landes mindern. Diese Faktoren führen zu einer Stagnation im Tourismussektor, der eine Schlüsselrolle für das wirtschaftliche Wachstum des Landes spielt.

Politische Instabilität und Infrastrukturprobleme

Dr. Rade Ratković, Professor für Wirtschaft und Tourismus in Budva, stellt fest, dass Tourismus ohne politische Stabilität und günstige Geschäftskonditionen nicht gedeihen kann. Politische Unruhen und mangelhafter Transport senden negative Signale an potenzielle Urlauber. Besonders in Budva, wo interne Konflikte innerhalb der lokalen Regierung die Bedingungen für den Tourismus verschlechtern, leidet das Bild Montenegros als sicheres Reiseziel. Schlechtes Management der touristischen Infrastruktur sowie lange Wartezeiten an Grenzen tragen zur Ablehnung durch Reisende bei.

Die Landschaft des organisierten Tourismus, die entscheidend für die Anwerbung von hochwertigen Gästen ist, zeigt erhebliche Mängel. Das Nebeneinander von formellen und informellen Unterkunftsanbietern erschwert die legale Einnahmengenerierung. Laut Balkaneu könnten steigende Mehrwertsteuersätze und Inflation dazu führen, dass viele Anbieter in den informellen Sektor abwandern. Diese Entwicklung hat direkte negative Auswirkungen auf die Qualität der Besucher und könnte letztlich zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Zukunftsausblick

Das montenegrinische Finanzministerium hat seine Wachstumsprognosen für 2025 auf 3,5 % nach unten revidiert, was die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen widerspiegelt. Ein Zusammenhang zwischen der sinkenden Touristenzahl und der wirtschaftlichen Stagnation wird immer deutlicher. Die Überalterung der Infrastruktur in Montenegro hat nicht nur zur Unzufriedenheit der Urlauber geführt, sondern auch die lokale Wirtschaft belastet. Dies sind weitere Indikatoren dafür, dass der Tourismussektor, als einer der wichtigsten Pfeiler der montenegrinischen Wirtschaft, dringend Reformen benötigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Führung setzt indes auf Investitionen in Flughäfen und Straßen, um die Anbindung zu verbessern und das touristische Angebot zu diversifizieren. Ob diese Maßnahmen rechtzeitig sind, um die bereits eingetretenen Verluste zu kompensieren, bleibt unklar. Erforderlich ist eine koordinierte Anstrengung zwischen Regierung, lokalen Behörden und der Industrie, um die strukturellen Herausforderungen anzugehen und Montenegro als begehrtes Reiseziel zurückzugewinnen.

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OrtBudva, Montenegro
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