Mit über 26.000 Stimmen: FPÖ fordert Stopp des umstrittenen Pfandsystems!
Mit über 26.000 Stimmen: FPÖ fordert Stopp des umstrittenen Pfandsystems!
Österreich - In Österreich häuft sich der Widerstand gegen das ab 1. Januar 2025 geplante Pfandsystem. Michael Schnedlitz, Generalsekretär der FPÖ, berichtet von über 26.000 Unterschriften, die innerhalb von zweieinhalb Tagen für die Petition „Flaschenpfand STOPPEN!“ gesammelt wurden. Diese Initiative wird als klarer Protest gegen ein System verstanden, das kleinen Gewerbetreibenden und Familien neue Belastungen auferlegen könnte, während Großkonzerne im Vorteil wären. Schnedlitz äußert deutliche Kritik an der Bürokratie und Reparaturanfälligkeit des Systems, das seiner Meinung nach unter dem Deckmantel des Umweltschutzes eingeführt wird. „Leere Automaten, verlorene Bons und fehlerhafte Rückgaben“ seien nur einige der befürchteten Probleme, die auf die Bevölkerung zukommen könnten, erklärt er.
Zusätzlich fordert Schnedlitz die Streichung des Pfandsystems, da er vor neuen finanziellen Belastungen für Konsumenten warnt. Der FPÖ-Politiker verweist auf die Erfolge früherer Initiativen der FPÖ, inklusive eines Vetos gegen den WHO-Pandemievertrag, und ruft die Bevölkerung zur Unterstützung der Petition auf. „Jeder Eintrag zählt“, betont er, um alternative Recyclinglösungen zu fördern, die möglicherweise praktikabler sind.
Der Hintergrund des neuen Pfandsystems
Beginnend im neuen Jahr wird in Österreich eine umfassende Reform zur Mülltrennung gelten. Dazu zählt ein Einwegpfand von 25 Cent auf Plastikflaschen und Getränkedosen bis zu einem Volumen von drei Litern. Dieses liegt im Kontext eines ambitionierten Ziels: Eine Recyclingquote von 90 Prozent für Plastikflaschen soll bis 2029 erreicht werden, wobei Österreich im Jahr 2022 bereits bei etwa 70 Prozent lag. Im Vergleich dazu kommt Deutschland auf eine Recyclingquote von 98 Prozent und die Niederlande auf 95 Prozent.
Bis Mitte März 2025 wurden bereits über 12 Millionen der 100 Millionen produzierten Pfandgebinde retourniert, und die Rücklaufzahlen verdoppeln sich nahezu wöchentlich. Dennoch äußert Recyclingexperte Christian Abl Bedenken und sieht in dem aktuellen Pfandsystem eine „verpasste Chance für Innovation“. Abl, der in der Vorbereitungsphase des Pfandsystems involviert war, schlägt vor, ein digitales Pfandsystem zu etablieren, bei dem Flaschen mit QR-Codes versehen werden und die Rückzahlung über Smartphones erfolgen könnte. Dies könnte die Effizienz erhöhen und die Kosten für Betreiber senken.
Kritik am Monopol und den finanziellen Auswirkungen
Abl kritisiert außerdem das Monopol des Verbands EWP Recycling Pfand Österreich und befürchtet, dass ein solches System höhere Kosten für die Konsumenten mit sich bringen könnte. Recycling Pfand Österreich betont jedoch, dass die Effizienz und Finanzierung des Systems in der Pfandverordnung geregelt sind. Aktuell seien die technischen Voraussetzungen für ein digitales Pfandsystem noch nicht gegeben. Bis Ende 2025 soll außerdem eine Sammelquote von 80 Prozent erreicht werden.
Die Auseinandersetzung um das neue Pfandsystem zeigt bereits deutlich die gespaltene Meinung in der Bevölkerung und unter Experten. Während die Recyclingquote gesteigert werden soll, bleibt die Frage, wie die Balance zwischen Verbraucherschutz und Umweltschutz gefunden werden kann. Die FPÖ und ihre Unterstützer fordern ein Umdenken, um die Interessen von Familien und kleinen Unternehmen zu wahren.
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