
Im Südwesten der USA eskaliert die Masernkrise: In Texas und New Mexiko verzeichneten die Gesundheitsbehörden inzwischen rund 300 Erkrankungen, von denen die Mehrheit ungeimpft ist. Allein Texas meldete bis Mittwoch 259 Fälle, darunter 34 Krankenhausaufenthalte. Tragischerweise starb ein Kind aufgrund der Masern, was die Alarmglocken läuten ließ. Dieser schwerwiegende Ausbruch begann, nachdem Ende Januar die ersten Infektionen in Gaines County, einer ländlichen Region mit einer Impfrate von lediglich 82 Prozent, registriert wurden. Wie die oe24 berichtete, ist die kritische Schwelle für Herdenimmunität bei 95 Prozent, sodass zum Schutz der Bevölkerung dringend Impfungen erforderlich sind.
Besonders betroffen sind Mitglieder der Mennoniten-Gemeinschaft, deren Impfquote markant niedrig ist. In vielen Schulen der Region erhalten nur 89,7 Prozent der Kinder die Standardimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Richard Lampe, ein Infektionsforscher an der Texas Tech University, betont, dass Masern eine hoch ansteckende und potenziell lebensbedrohliche Krankheit darstellen. Laut den Berichten der FAZ sind unter den Infizierten viele Mitglieder traditioneller Gemeinschaften, deren Vorurteile gegen Impfungen seit Jahrzehnten die Ausbreitung von Krankheiten begünstigen.
Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. spielt die Situation herunter und propagiert alternative Behandlungsmethoden wie den Einsatz von Vitamin A, jedoch stellen Mediziner wie Kirsten Hokeness von der Bryant University fest, dass die beste Prävention gegen Masern die Impfung ist. Sie warnt davor, dass die Verbreitung des Virus in diesen untergeimpften Gemeinschaften schneller erfolgt als in gut geimpften Bevölkerungen. Experten sprechen sich klar gegen die von Kennedy gewählte Linie aus, die nicht wissenschaftlich fundiert ist. Die CDC warnt: „Impfungen sind unerlässlich, um die Schwere der Krankheit und die Ausbreitung zu bekämpfen.“ Experten rufen daher die Bevölkerung auf, ihre Impfungen ernst zu nehmen und die gefährliche Ausbreitung einzudämmen.
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