Das grüne Urgestein Madeleine Petrovic stellt die Grünen vor eine Herausforderung, indem sie plant, mit einer eigenen Liste für den Nationalrat zu kandidieren. Als ehemalige Parteichefin der Grünen will sie nun gegen ihre ehemalige Partei und auch gegen die FPÖ antreten, wobei ihre impfkritische Haltung potenziell Wählerinnen und Wähler beeinflussen könnte.
Petrovic, politisch bei den Grünen sozialisiert, hatte verschiedene wichtige Positionen innerhalb der Partei inne, darunter Bundessprecherin, Klubchefin und Landesparteichefin in Niederösterreich. Sie ist jedoch seit kurzem kein Mitglied mehr, wobei Uneinigkeiten über ihre Mitgliedschaft bestehen.
Die politische Ausrichtung Petrovics zeigt sich in ihrem Ruf nach gewaltfreiem Widerstand, ihrer feministischen Position und dem Engagement für eine Umverteilung von oben nach unten. Sie scheint jedoch Schwierigkeiten zu haben, sich selbst politisch links zu verorten. Ihr politisches Vorbild ist Gandhi, während sie auch die Politikerin Johanna Dohnal schätzt und teilt deren Meinung, leise zu treten sei ein Fehler.
Die Trennung von den Grünen erfolgte vor allem aufgrund der differierenden Ansichten bezüglich der Impfpflicht während der Covid-19-Pandemie. Petrovic hatte keine Scheu, sich mit Corona-Leugnern zu solidarisieren, was zu einer schmerzhaften Trennung führte. Als grünes Urgestein hat Petrovic eine lange politische Karriere hinter sich, in der sie sich als engagierte Abgeordnete und Spitzenkandidatin profilierte. Sie steht für den Tierschutz und übernahm 2008 den Wiener Tierschutzverein, den sie sogar mit ihrem eigenen Vermögen bürgt.
Insgesamt präsentiert sich Petrovic als eine politische Figur mit klaren Prinzipien und einer unkonventionellen Mischung aus Tierschutz, Friedensarbeit und Widerstand gegen Corona-Maßnahmen, die potenziell einen eigenen Platz in der politischen Landschaft beanspruchen könnte.
