Macron und Putin: Gespräch über Ukraine und Iran nach zwei Jahren!
Macron und Putin: Gespräch über Ukraine und Iran nach zwei Jahren!
Ukraine, Land - Emmanuel Macron und Wladimir Putin haben am 1. Juli 2025 erstmals seit über zweieinhalb Jahren wieder telefonisch miteinander gesprochen. Das zweistündige Gespräch war von großer Bedeutung und umfasste zentrale Themen wie das iranische Atomprogramm und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Macron forderte während des Gesprächs eine sofortige Waffenruhe in der Ukraine und setzte sich für den Beginn von Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien ein. Der Kreml bestätigte das Telefonat und erwähnte ebenfalls die angespannten Verhältnisse in der Ukraine als weiteren Diskussionspunkt.
Macron, der Frankreichs Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine betonte, forderte zusätzlich Iran auf, seinen Verpflichtungen unter dem Atomwaffensperrvertrag nachzukommen. Dies umfasst die Kooperation mit den Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA). Die französische Diplomatie zielte darauf ab, diplomatische Lösungen für die Herausforderungen zu finden, die das iranische Atomprogramm und die Raketenfragen aufwerfen.
Putins Standpunkt
Im Gespräch wies Putin darauf hin, dass der Konflikt in der Ukraine eine Folge der Politik westlicher Staaten sei, die Russlands Sicherheitsinteressen ignoriert hätten. Der russische Präsident erneuerte auch seine Gebietsansprüche auf die Krim sowie die ostukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja. Er bekräftigte zudem den Wunsch, eine „Pufferzone“ im ukrainischen Grenzgebiet zu schaffen, was zu einer erweiterten Kontrolle über ukrainisches Territorium führen würde.
Beide Staatsoberhäupter vereinbarten, ihre Bemühungen hinsichtlich Iran zu koordinieren und künftige Kontakte in Bezug auf sowohl Iran als auch die Ukraine aufrechtzuerhalten. Dies folgt auf eine verstärkte Kooperation zwischen Russland und Iran, die durch den Ukraine-Konflikt gefördert wurde. Iran unterstützt Russland mit Waffen und Drohnen und spielt damit eine Rolle bei der Umgehung westlicher Sanktionen, während Russland Iran Zugang zu geopolitischen Institutionen wie der BRICS+ und der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) gewährt.
Hintergründe der Kooperation zwischen Russland und Iran
Trotz des gestiegenen kooperativen Verhaltens bleiben die Beziehungen zwischen Russland und Iran von historischem Misstrauen geprägt und sind pragmatischen Interessen untergeordnet. Anfang 2025 unterzeichneten beide Länder ein strategisches Partnerschaftsabkommen, das jedoch kaum neue Inhalte bietet und die Grenzen ihrer Kooperation aufzeigt. Während der Krieg in der Ukraine als Plattform für eine vertiefte Zusammenarbeit dient, verfolgen beide Länder unterschiedliche strategische Ziele — insbesondere im Mittleren Osten, wo sie in der Regionalpolitik auf unterschiedliche Ansichten stoßen.
In der jüngsten Vergangenheit erhöhte sich der Druck auf beide Länder durch die geopolitischen Spannungen und Sanktionen, insbesondere aus den westlichen Staaten. Die militärische Kooperation bleibt asymmetrisch, und während Russland seine Ressourcen auf die Ukraine konzentriert, hat dies die Machtverhältnisse im Südkaukasus und darüber hinaus verändert.
Insgesamt verdeutlicht das Gespräch zwischen Macron und Putin nicht nur die anhaltenden Spannungen im Ukraine-Konflikt, sondern auch die komplexen und oft widersprüchlichen Beziehungen zwischen den Ländern im Kontext internationaler Sicherheit und geopolitischer Zusammenarbeit.
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Ort | Ukraine, Land |
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