In einer dramatischen Wende hat der österreichische Motorradhersteller KTM Insolvenz angemeldet und beantragte ein Sanierungsverfahren für drei seiner Tochtergesellschaften: die KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH. Diese Entscheidung wurde am Freitag am Landesgericht Ried im Innkreis bekannt gegeben, wodurch die Zukunft des Unternehmens auf der Kippe steht. Laut dem Gläubigerschutzverband „Creditreform“ beträgt der Schuldenstand dramatische 1,8 Milliarden Euro und könnte im Falle einer gescheiterten Sanierung sogar auf 2,1 Milliarden Euro ansteigen. Mehr als 2.500 Gläubiger und über 3.600 Arbeitsplätze sind betroffen, was die Bedeutung dieser Insolvenz klar unterstreicht, wie auch PULS24 berichtet.
Schicksalsfreitag für KTM
Die entscheidenden Gerichtstermine finden am Freitag statt, wobei das Gericht angesichts der Vielzahl an Gläubigern auf einen Ansturm hofft. Die Gerichtsverantwortlichen sind besorgt, wie viele der rund 2.500 Gläubiger tatsächlich erscheinen werden. In insgesamt drei Sitzungsterminen, die im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts stattfinden, wird die Situation der betroffenen Unternehmen beurteilt. Die erste Sitzung der KTM AG beginnt um 9 Uhr, gefolgt von den weiteren Gesellschaften alle zwei Stunden. Wie Krone.at berichtet, wird auch ein Videoübertragungsraum zur Verfügung stehen, um die Beteiligten zu unterstützen.
Die Ursachen für die Insolvenz sind vielschichtig: Ein Rückgang der Motorradsverkäufe von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und volle Lagerbestände bei Händlern stehen im Zentrum der Probleme. Die Internationalisierung sorgte für einen Nachfrageeinbruch in den USA, und zudem ist der hohe Produktionskostenfaktor in Österreich nicht zu vernachlässigen. Bei einer möglichen Liquidation könnten die Verbindlichkeiten sogar auf 2,9 Milliarden Euro steigen, was gravierende Folgen für alle Betroffenen hätte. Angesichts dieser angespannten Lage, wird den Gläubigern eine Rückzahlung von lediglich 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren in Aussicht gestellt, was die drängende Notwendigkeit eines soliden Sanierungsplans innerhalb der nächsten 90 Tage unterstreicht.
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