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In Kärnten, Österreich, gibt es einen alarmierenden Anstieg von Krätze-Fällen, die durch mikroskopisch kleine Krätzmilben verursacht werden. Diese winzigen Parasiten sind mit freiem Auge nicht sichtbar und können durch direkten Hautkontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Laut Dermatologin Beatrix Gaber sind das Brennen der Haut und ein intensiver Juckreiz häufig die ersten Symptome einer Ansteckung. Nach einiger Zeit können stecknadelgroße Blasen, gerötete Knötchen und Pusteln hinzukommen. Gaber erklärt: „Es kann auch eine sexuell übertragbare Infektion sein, da hier längerer Hautkontakt besteht.“ Im Klinikum Klagenfurt werden derzeit durchschnittlich sechs Fälle pro Tag behandelt, doch genaue Zahlen fehlen wegen der Nichtmeldepflicht der Erkrankung.
Wer glaubt, sich mit Krätzemilben angesteckt zu haben, sollte umgehend eine ärztliche Praxis aufsuchen, raten Experten. Eigenbehandlungen mit Hausmitteln sind nicht nur ineffektiv, sondern können die Situation verschlimmern. Zu den beworbenen Mitteln wie Teebaumöl oder Essig ist zu sagen, dass sie gegen die Parasiten unwirksam sind und zudem die entzündete Haut weiter reizen können. Die gängigste Therapie gegen Krätze ist die Anwendung von speziellen Anti-Milben-Mitteln, hauptsächlich in Form einer Creme mit dem Wirkstoff Permethrin, die einmalig auf die Haut aufgetragen wird und dann mindestens acht Stunden einwirken sollte, bevor sie abgewaschen wird. Alternativ kann, falls die äußere Anwendung nicht wirkt, Ivermectin in Tablettenform eingesetzt werden. Bereits nach 24 Stunden sind die Patienten in der Regel nicht mehr ansteckend, was die Therapie effizient macht.
Besondere Form der Krätze
Eine spezielle und besonders ansteckende Form ist die Borkenkrätze (Scabies crustosa), die oft bei Personen mit geschwächtem Immunsystem auftritt. Diese Form ist durch schuppige, rote Stellen und eine hohe Ansteckungsgefahr gekennzeichnet. Wer an dieser Variante leidet, muss unbedingt eng mit seinem Arzt zusammenarbeiten, um eine effektive Behandlung sicherzustellen. Unbehandelt kann Krätze chronisch werden, was zu dauerhaften Symptomen sowie zusätzlichen bakteriellen Infektionen führen kann, da die Hautbarriere geschädigt ist. Deswegen ist die frühzeitige ärztliche Behandlung von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung der ansteckenden Krankheit zu verhindern. Wie aok.de berichtet, sollten Betroffene in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und sich nicht auf Selbstheilmöglichkeiten verlassen.
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