Kollaps der Verkehrswirtschaft? Klacska warnt vor neuer Mautlast!

Kollaps der Verkehrswirtschaft? Klacska warnt vor neuer Mautlast!

Österreich - Die Verkehrswirtschaft in Österreich steht unter immensem Druck. Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, hat kürzlich die alarmierende Situation in der Branche beschrieben. Unternehmen sehen sich mit steigenden Kosten konfrontiert, während die Einnahmen drastisch sinken. Eine aktuelle Konjunkturumfrage zeigt, dass die Einschätzung der Geschäftslage im zweiten Quartal 2025 schlechter ist als noch zu Jahresbeginn. Lediglich 58 % der befragten Unternehmen aus der Mobilitätsbranche halten ihren Auftragsbestand für ausreichend, ein Rückgang von 6 % im Vergleich zu Beginn des Jahres.

Ein drängendes Problem ist die unzureichende Nachfrage, die jeder dritte Verkehrsunternehmer als primäre Geschäftsbehinderung anführt. Besonders die Bereiche Güterbeförderung und Spedition haben mit unzufriedenstellenden Nachfragen zu kämpfen – hier berichten 40 % der Befragten von einem teils erheblichen Rückgang. Die Nachfrageerwartungen für die nächsten drei Monate sind ebenfalls leicht negativ und deuten auf eine besorgniserregende Entwicklung hin.

Steigende Kosten und Mautsätze

Ein zentraler Faktor für die aktuellen Herausforderungen ist die stark gestiegene Lkw-Maut, die bereits 3,5 Prozent des Gesamtkostenindex ausmacht. Laut der Verkehrsrundschau sind die durchschnittlichen Sendungskosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 Prozent gestiegen, wobei die Mautkosten einen Anteil von 83 Prozent an dieser Steigerung hatten. Klacska warnt vor weiteren geplanten Erhöhungen der Lkw-Maut um 10 bis 13 %, die das wirtschaftliche Überleben vieler Unternehmen gefährden könnten.

Die Belastungen durch die Maut und die Mineralölsteuer sind nicht die einzigen Faktoren, die zur Kostenexplosion führen. Die Transportbranche sieht sich auch mit steigenden Personalkosten konfrontiert, die rund 50 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Auch die Sachkosten, obwohl sie erstmals seit Jahren leicht zurückgegangen sind, tragen zur instabilen Lage bei. Ein Rückgang der Energiekosten hat allerdings nicht ausgereicht, die finanziellen Belastungen signifikant zu mildern. Prognosen für die Zukunft deuten darauf hin, dass die Kostensteigerungen in der Stückgutlogistik anhalten werden.

Negative Trends im Verkehrswesen

Zusätzlich zu den finanziellen Herausforderungen drohen infrastrukturelle Probleme durch Bahnsperren, wie im Fall der deutschen Bahn bei Passau sowie der Sperre des ÖBB-Tauerntunnels. Diese Führungsprobleme verursachen zusätzliche Kosten und Unannehmlichkeiten für die Transportunternehmen. Klacska betont, dass Österreich bereits die höchste fahrleistungsabhängige Maut in der EU hat, was die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen weiter beeinträchtigt.

Ein Blick auf die Neuzulassungen von Lkw und Sattelzugfahrzeugen zeigt einen alarmierenden Rückgang um 21 % von Januar bis Mai 2025 im Vergleich zum Vorjahr. Ein Trend, der sich bereits im Jahr 2024 abzeichnete, als die Neuzulassungen um 0,5 % sanken. Dies beeinflusst direkt die zukünftige Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Branche. Laut Statista wurde 2022 in Deutschland bereits ein erheblicher Teil der Gütertransporte auf der Straße abgewickelt, was die Abhängigkeit vom Straßenverkehr verdeutlicht.

In einer Branche, die traditionell unter hohen Kosten leidet, warnen Experten vor der drohenden Belastungsgrenze. Klacska fordert eine dringende Überprüfung der aktuellen Mautanhebungen und eine gerechtere Verteilung der Betriebsbelastungen, um die Vitalität des Transportsektors sicherzustellen, der für die Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.

Details
OrtÖsterreich
Quellen

Kommentare (0)