
Der 29. November markiert in Wolfsberg nicht nur einen Datum im Kalender, sondern den Beginn der intensiven Schnäppchenjagd, die mit dem Black Friday einhergeht. Vor allem bekannte Händler wie das Einkaufszentrum Tenorio und das Modehaus Offner beteiligen sich an diesem internationalen Phänomen. Während Käufer auf Rabatte hoffen, spüren die Geschäfte zunehmenden Druck. Die Erwartungen der Kunden steigen, und die Konkurrenz des Online-Handels wird immer spürbarer.
Der Black Friday, der seinen Ursprung in den USA hat, hat sich mittlerweile auch in Europa und damit auch hierzulande etabliert. Laut Christina Kulterer, der Geschäftsführerin des Modehauses Offner, ist dieser Tag durch den Anstieg des E-Commerce immer wichtiger geworden. „Er ist ein Gewinn für alle Shops und ein sehr wichtiger Umsatzbringer“, betont sie. Von Freitag bis Sonntag werden die Rabatte genutzt, um die Verkaufszahlen nachhaltig zu erhöhen.
Druck und Herausforderung der Rabattkultur
Die wachsende Rabattkultur wirft jedoch auch Fragen auf. „Es ist wie eine Sucht geworden“, stellt das Tenorio fest. Viele Kunden verlangen ständig nach Angeboten und Rabatten, was die Händler in eine schwierige Lage bringt. Kulterer ergänzt, dass die Fachkräfte im stationären Handel oft nicht mehr die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen. Ein immer wiederkehrendes Problem ist, dass Käufer behaupten, ein Produkt online günstiger gesehen zu haben, was nicht selten als unfair empfunden wird.
Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt der Black Friday für viele Einzelhändler unerlässlich. Im Einkaufszentrum Tenorio wird das Konzept des „Black Weekend“ etabliert, um den Kunden mehr Zeit zum Einkaufen zu bieten. Kulterer gibt bekannt, dass das Modehaus Offner an diesem Tag spezielle Aktionen für Stammkunden plant, um sie an das Geschäft zu binden. Rabatte werden nur auf ausgewählte Artikel gewährt, um die Rentabilität zu sichern.
Konkurrenz und Anpassungen im stationären Handel
Die Konkurrenz durch Online-Plattformen wie Amazon bleibt eine zentrale Herausforderung. Diese Plattformen haben die Möglichkeit, ihre Angebote über einen längeren Zeitraum zu strecken, während die Geschäfte vor Ort oft nur an einzelnen Tagen starke Rabatte anbieten können. Das Tenorio versucht, dem entgegenzuwirken, indem es das Einkaufserlebnis mit zusätzlichen Dienstleistungen wie persönlicher Beratung, Lieferung und Montage ergänzt. Der Reiz des gemeinsamen Shoppings mit Freunden und Familie bleibt ein unschlagbarer Vorteil.
Viele Kunden nutzen mittlerweile hybridaktive Einkaufsformen. So bestellen sie oft online, holen die Ware aber direkt im Geschäft ab oder tauschen sie dort um. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzen sowohl das Tenorio als auch das Modehaus Offner auf neue Vertriebswege, einschließlich Verkaufs über Plattformen wie Zalando. Flexibilität im Geschäftsbetrieb ist jetzt mehr denn je gefragt.
Details zur Meldung