Das Engagement für ein gewaltfreies Leben für Frauen und Mädchen war am Montag in Villach besonders deutlich sichtbar. Anlässlich des Internationalen Mädchentages, der jährlich am 11. Oktober gefeiert wird, wurde der „StoP-Lauf“ organisiert. Dieser Lauf ist Teil des übergreifenden Projekts „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“, das darauf abzielt, häusliche Gewalt in der Gesellschaft zu thematisieren und zu bekämpfen. Bei dieser Veranstaltung war auch die Frauen-Landesrätin Sara Schaar vor Ort, die die Bedeutung der Initiative unterstrich.
Das „StoP“-Projekt wird an mehreren Standorten in Kärnten umgesetzt, speziell in Villach, Klagenfurt-Viktring und Völkermarkt, wobei der Verein EqualiZ und die WIFF Frauen- und Familienberatungsstelle als federführende Einrichtungen fungieren.
Was ist die Intention hinter „StoP“?
„StoP“ ist mehr als nur ein Projekt; es ist eine bundesweite Initiative, die darauf abzielt, häusliche Gewalt, insbesondere die Gewalt von Partnern, als ernstes gesellschaftliches Problem sichtbar zu machen. Ein zentrales Element des Programms ist die aktive Beteiligung der Nachbarschaft. Damit sollen Bewusstsein geschaffen und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene aufgezeigt werden. Schaar betont, dass Gewalt in der Partnerschaft kein privates Problem ist, sondern in die Öffentlichkeit gehört. Es ist von entscheidender Bedeutung, das Schweigen zu durchbrechen und Betroffene zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen.
„Der ‚StoP-Lauf‘ in Villach ist ein wichtiges Zeichen, das alle zusammenbringen und die Gemeinschaft mobilisieren soll. Wir alle können Zivilcourage zeigen, indem wir aufmerksam sind und uns gegenseitig unterstützen“, erklärt die Frauen-Landesrätin. Durch solche Veranstaltungen wird das Bewusstsein geschärft und das Thema der Partnergewalt aus der Tabuzone geholt.
Vielfalt der Initiativen
Der gestrige Lauf ist nur eine von vielen Aktionen, die im Rahmen des „StoP“-Projekts in Kärnten durchgeführt werden. In der Mediathek in Völkermarkt fand beispielsweise eine Wanderausstellung über Zivilcourage bei Partnergewalt und häuslicher Gewalt statt, die an das 35-jährige Bestehen der WIFF Frauen- und Familienberatungsstelle erinnert. Zusätzlich bieten die Verantwortlichen Workshops in Schulen an, um junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und das Verständnis für ein gewaltfreies Leben zu fördern.
„All diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Zivilcourage in der Bevölkerung zu stärken und somit die Sicherheit zu erhöhen“, bemerkte Schaar. Der Erfolg dieser Initiativen hat auch dazu geführt, dass Sozialminister Johannes Rauch kürzlich die Fortführung und den Ausbau des Projektes „StoP“ auf nationaler Ebene sichergestellt hat. Es stehen dafür in den kommenden zwei Jahren 3,25 Millionen Euro zur Verfügung, um diese wichtige Arbeit fortzusetzen.
Schaar appelliert jedoch auch an die neue Bundesregierung, dem Schutz vor Gewalt mehr Priorität einzuräumen. „Ein nationaler Aktionsplan ist notwendig, um bestehende Lücken zu schließen. Insbesondere die Präventionsarbeit, vor allem in Bezug auf Männer und Jungen, muss intensiviert werden“, so die Landesrätin. Um dies zu erreichen, sind zusätzliche Mittel auf Bundesebene unabdingbar.