
In den Gemeinden Afritz am See, Rosegg und Finkenstein wird das Pilotprojekt "Community Nursing" zum Jahresende beendet. Die Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) hat bekannt gegeben, dass das erfolgreiche Projekt, das vom Bund initiiert wurde, in die Pflegenahversorgung integriert wird. Diese Entscheidung bringt für die beteiligten Gemeinden sowohl Herausforderungen als auch neue Perspektiven.
Maximilian Linder, der Bürgermeister von Afritz, ist besorgt über die Auswirkungen dieser Veränderungen. Bisher haben die Community Nurses etwa 3.000 bis 5.000 Einwohner betreut, doch künftig wird dieser Umfang auf 7.500 bis 10.000 erhöht. Das bedeutet, dass die Community Nurse in Afritz ihren Dienst einstellen wird, da sie sich nicht in das neue System integrieren möchte. Ihre Entscheidung ist nachvollziehbar; sie hatte eine besondere Qualifikation und konnte ihren Klienten in gesundheitlichen Angelegenheiten direkt helfen.
Ergebnisse der Integration
Im Gespräch äußert sich auch Franz Richau, der Bürgermeister von Rosegg. Er hebt hervor, dass die Betreuung in seiner Gemeinde zugenommen hat. „Die Community Nurse wird jetzt auch Wernberg mit betreuen, was die Situation zusätzlich erschwert,“ erklärt er. Obwohl er die Veränderungen grundsätzlich positiv sieht, trägt er Bedenken bezüglich der Zeit, die den Klienten künftig gewidmet werden kann. Ein Anstieg der Klientenzahl bedeutet zwangsläufig eine geringere individuelle Betreuung und könnte die Qualität der Pflege beeinträchtigen.
Christian Poglitsch, Bürgermeister von Finkenstein, betont die Bedeutung der Community Nurses für die Entlastung von Angehörigen und das Gesundheitswesen. In seiner Gemeinde haben die Pflegekräfte nicht nur individuelle Unterstützung geleistet, sondern auch Informationsveranstaltungen organisiert. Poglitsch wünscht sich eine Beibehaltung des bisherigen Betreuungssystems und strebt an, die Qualität und das Angebot durch entsprechende Unterstützung seitens des Landes Kärnten fortzuführen.
Die neue Struktur der Pflegenahversorgung wird ab Januar in Kraft treten. Damit sind die Community Nurses für eine weitaus größere Zahl von Klienten zuständig. Trotz der anstehenden Veränderungen sind die Bürgermeister jedoch optimistisch und möchten das bestehende Angebot aktiver gestalten. Sie sind dankbar, dass das Projekt nicht komplett niedergelegt wird. „Wir hoffen auf eine positive Zukunft und sind gespannt, wie sich die Situation entwickeln wird“, schließen Richau und Linder das Gespräch.
Das Land Kärnten, vertreten durch Landesrätin Beate Prettner und Projektleiterin Michaela Miklautz, hat angekündigt, dass die Community Nursing in die Pflegenahversorgung integriert werden soll. Bereits jetzt sind 98 Gemeinden sowie der Klagenfurter Stadtteil Annabichl in das System eingebunden, und es sind positive Rückmeldungen bezüglich der neuen Struktur vorhanden. Miklautz betont, dass für die betreuten Personen keine Ausfälle entstehen werden, was eine Erleichterung für viele ist.
Ehrenamtliche Mitarbeiter als Rückgrat
Ein zentraler Punkt, den Prettner anspricht, ist die Rolle des Ehrenamts in der Pflegenahversorgung. Mit nahezu 600 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die aktiv sind, zeigt sich die breite Unterstützung für das Konzept. Die Aktivitäten dieser Freiwilligen, insbesondere im Bereich von Fahrdiensten und Begleitungen, sind essentiell für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in den Gemeinden. Die geplanten finanziellen Aufwendungen von 3,2 Millionen Euro für die umfassende Umsetzung des Projekts verdeutlichen das Engagement und die Ernsthaftigkeit, mit der diese Initiative verfolgt wird.
Mit diesen umfassenden Änderungen, die das Community Nursing betreffen, bleibt abzuwarten, wie sich die Qualität der Pflege und die Betreuung der Klienten entwickeln werden. Die betroffenen Gemeinden sind gefordert, die neuen Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig die gewohnte Unterstützung aufrechtzuerhalten. Für eine detaillierte Betrachtung des Themas empfehlen wir den Bericht auf www.meinbezirk.at.
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