
Mit dem fallenden Laub und dem Abmähen der Felder kommen die unschönen Abfälle wieder an die Oberfläche. An vielen Orten sind Autoreifen, Plastikflaschen und Aludosen zu finden, die im Freien entsorgt wurden. Während in Villach eine stringent durchgesetzte Strafe von 500 Euro für Müllsünder seit zwei Monaten gilt, hat die Stadt Klagenfurt andere Prioritäten im Umgang mit dieser Problematik.
Die Lage in Klagenfurt, besonders an beliebten Orten wie dem Glanufer oder der Ostbucht, hat zur Folge, dass ein Anstieg von illegalem Müll sichtbar wird. Sandra Wassermann (FPÖ), die zuständige politische Referentin, äußert Bedenken hinsichtlich der Strafandrohungen und verweist auf die praktischen Herausforderungen bei der Müllentsorgung: „Eine Nachvollziehbarkeit der Strafe ist fraglich, da auch Mülleimer häufig von Krähen geplündert werden, was die Situation zusätzlich erschwert.“ Sie betont, dass in Klagenfurt keine Notwendigkeit für hohe Strafen gegeben sei, da täglich 52 Mitarbeiter ab 5 Uhr im Einsatz sind, um die Stadt sauber zu halten. Zudem engagieren sich freiwillige Organisationen und Schulen, die aktiv Müll sammeln.
Strafenkonzept in Villach
Im Kontrast dazu steht ein entschlossener Ansatz aus Villach, wo Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) auf die Notwendigkeit hinweist, durch klare Maßnahmen gegen die Müllverschmutzung vorzugehen. Bisherige Erfahrungen in beliebten Freizeitgebieten wie dem Gailufer hätten dazu geführt, dass die Stadt eine Verordnung erlassen hat, die eine Geldstrafe von mindestens 500 Euro für das illegale Entsorgen von Müll vorsieht. Albel bezeichnet diese Maßnahme als „Notwehrreaktion“, um die Umgebung nicht nur zu schützen, sondern auch um einen klaren Standpunkt in der Debatte um die Sauberkeit öffentlicher Räume zu beziehen.
Um die Einhaltung dieser Verordnung zu gewährleisten, wurde ein Sicherheitsdienst engagiert. Außerdem wurden zusätzliche Mülleimer aufgestellt, das Nachtcampieren verboten und alle, die in diesem Bereich grillen möchten, müssen sich zuvor anmelden. Diese Regelungen werden auch in den kommenden Jahren beibehalten, um den Erholungsraum für alle Bürger ordentlich und einladend zu gestalten.
Die Situation in Klagenfurt und Villach zeigt deutlich, wie unterschiedlich Städte die Herausforderung des Mülls angehen. Während Villach mit klaren Strafen und Maßnahmen einen strengen Kurs verfolgt, setzt Klagenfurt eher auf Prävention und Engagement der Bevölkerung, um der Problematik des Mülls zu begegnen. Diese unterschiedlichen Ansätze werfen die Frage auf, welcher Weg letztendlich erfolgreicher ist. Weitere Details zu dieser Thematik finden sich in den Berichten bei kaernten.orf.at.
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