Teure TikTok-Coins: 13-Jähriger kostet Mutter 2.400 Euro!
Kärntner Mutter fordert Rückerstattung für TikTok-Coins-Kauf ihres Sohnes. Konsumentenschutz informiert über In-App-Käufe.

Teure TikTok-Coins: 13-Jähriger kostet Mutter 2.400 Euro!
In einem besorgniserregenden Vorfall in Kärnten hat ein 13-jähriger Junge über die TikTok-App virtuelle Währung im Wert von rund 2.400 Euro gekauft. Die unerklärlichen Abbuchungen wurden von seiner Mutter entdeckt, die sich daraufhin an den Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Kärnten wandte, um Hilfe zu erhalten. Diese Situation wirft wichtige Fragen über den Schutz von Minderjährigen in der digitalen Welt auf.
Der Konsumentenschutz verzeichnet zunehmend Anfragen von Eltern, die von unbeabsichtigten In-App-Käufen berichten, die ihre Kinder getätigt haben. Die Juristin Sabina Lerchbaumer stellte klar, dass In-App-Käufe durch Minderjährige ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten rechtlich nicht gültig sind. Die Mutter des Jungen betonte, dass es keine Zustimmung für die Käufe gegeben hatte. Nach mehreren Wochen schriftlicher Verhandlungen forderten die Konsumentenschützer eine Rückerstattung von TikTok, die letztlich erfolgreich war und der gesamte Betrag an die Familie zurücküberwiesen wurde.
Die Risiken von In-App-Käufen
In-App-Käufe sind ein weit verbreitetes Phänomen in der digitalen Welt. Bei vielen kostenlosen Spielen, die als Free-to-Play-Titel angeboten werden, werden Spieler oft mit Wartezeiten konfrontiert oder sehen sich Nachteilen gegenüber, wenn sie nicht für zusätzliche Inhalte bezahlen. Diese Käufe können sowohl in Browser-Games als auch in mobilen Apps stattfinden. Über Kauf-Buttons oder Pop-ups wird den Nutzern ermöglicht, während des Spiels kostenpflichtige Inhalte zu erwerben, was bei nicht-gerade sparsamen Käufen schnell hohe Summen ergeben kann.
Besonders Kinder und Jugendliche sind von dieser Problematik betroffen, da die Nutzung virtueller Währungen oft das Bewusstsein für reale Ausgaben trübt. In-App-Käufe werden klassischerweise über Benutzerkonten in App-Stores abgewickelt, wobei häufig Kreditkarten- oder Kontoinformationen hinterlegt sind, die eine schnelle Abwicklung von Kaufvorgängen ermöglicht.
Tipps zum Schutz vor Kostenfallen
Um ungewollte Kosten durch In-App-Käufe zu vermeiden, empfiehlt die Verbraucherzentrale verschiedene Maßnahmen. Dazu zählen:
- Vor dem Spielen überprüfen, ob In-Game-Käufe erforderlich sind.
- Achtung auf Berechtigungen und Datenanforderungen des Anbieters vor dem Download.
- Prepaid-Gutscheine verwenden und Zahlungsarten nicht speichern.
- Kaufvorgänge durch Passwort oder Biometrie schützen.
- Teure Sonderrufnummern oder SMS durch den Mobilfunkanbieter sperren lassen.
- Drittanbietersperre einrichten, um ungewollte Käufe über die Handyrechnung zu verhindern.
- In-Game-Käufe bei Computer- oder Konsolenspielen durch Passwörter sichern oder Gastprofile für Kinder anlegen.
In Anbetracht der wachsenden Anzahl an Anfragen zum Thema In-App-Käufe unterstreicht dieser Vorfall die Dringlichkeit, Eltern und Kinder über die Risiken aufzuklären und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die digitale Welt hat ihren Preis – und nicht immer lässt sich dieser sofort erkennen.