Die Entwicklungen im Villacher Waschmaschinen-Betrugsfall nehmen eine überraschende Wendung: Ein 55-jähriger Unternehmer hat laut Berichten des ORF Kärnten ein Geständnis abgelegt. Dies geschah in einem Gespräch mit seinem Anwalt, Hans Gradischnig. Der Unternehmer gab an, dass er „im großen Stil Waschmaschinen“ für die Wohnungsgenossenschaft „Meine Heimat“ bestellt, jedoch keine Lieferungen vorgenommen hat.
In einem weiteren Schockmoment erklärte der Beschuldigte, dass seine 46-jährige Ehefrau von den betrügerischen Machenschaften nichts gewusst habe. Der Verdacht ist erheblich, denn die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt gegen ihn und zwei weitere Personen. Ein 41-jähriger Villacher, der als Subunternehmer fungieren soll, ist ebenfalls in den Fokus geraten. Der ältere Beschuldigte behauptet, dass dieser Geschäftspartner in den Betrug verwickelt ist.
Ermittlungen und Hausdurchsuchungen
Vor einer Woche hatte der Unternehmer noch eine andere Behauptung aufgestellt: Er betonte über seinen Anwalt, dass er vom Betrug keine Ahnung gehabt habe, und bezeichnete sich als unschuldig. Offenbar hat jedoch ein Blick auf die bestehenden Ermittlungsunterlagen und die Durchsuchung seines Hauses zu einem Umdenken geführt. Bei den Hausdurchsuchungen wurden wichtige Daten auf Computern und Mobiltelefonen der Beschuldigten sichergestellt, die nun Teil der laufenden Ermittlungen sind.
Die Ermittler, darunter Staatsanwaltschaft und Polizei, haben derzeit noch kein offizielles Geständnis. „Uns liegt noch keines vor“, sagt Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die geschäftlichen Interaktionen, Aufträge und die gesamte Abwicklung der Geschäfte, insbesondere hinsichtlich der etwa 450.000 Euro Schaden, die der Wohnungsgenossenschaft in diesem Jahr entstanden sind. Unklar bleibt, wie lange diese betrügerischen Aktivitäten bereits andauern.
Kontrollen der „Heimat“
Die Frage bleibt, ob die Schadenssumme weiter ansteigen könnte. Der Unternehmer hatte über viele Jahre einen sogenannten Dauerwartungsvertrag mit der „Heimat“, der offenbar nicht genügend Kontrolle gewährte, um sicherzustellen, dass die fakturierten Waschmaschinen und Trockner tatsächlich in den Gemeinschaftsräumen installiert wurden. Die Genossenschaft verwaltet insgesamt 11.500 Wohnungen, in denen etwa 600 Geräte installiert sind – von denen jährlich ungefähr 130 ausgetauscht werden.
Für alle drei Verdächtigen gilt weiterhin die Unschuldsvermutung, während die Ermittlungen fortgeführt werden.
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