Die jagdliche Hochsaison im Bezirk St. Veit ist in vollem Gange, und das sorgt für reges Interesse bei den Jägern und der Bevölkerung. Mit über 1.400 Quadratkilometern Fläche und reichlich bewaldeten Gebieten bietet die Region eine optimale Umgebung für verschiedene Wildtierarten. Besonders die großen Bestände an Rot-, Schwarz-, Reh- und Gamswild haben die Jagd zu einem beliebten Hobby gemacht. Interessanterweise wird fast die Hälfte der in Kärnten erlegten Wildschweine im Bezirk St. Veit geschossen. Dies hängt zum Teil mit den ausgedehnten Ackerflächen zusammen, die den Wildschweinen ausreichend Versteckmöglichkeiten und Nahrung bieten. Auch die vergangenen warmen Monate und die Feuchtigkeit in den Wäldern haben die Wildschweinpopulation begünstigt.
Alfons Kogler, der Bezirksjägermeister, berichtet von einer positiven Entwicklung in der Jägerschaft. Aktuell sind etwa 2.500 Jäger im Bezirk registriert, darunter rund 15 Prozent Frauen. "Die Jägerzahlen schwanken fast täglich", so Kogler. Jagdscheine werden regelmäßig ausgestellt, und die Jagdkurse sind sehr gefragt. Besonders Jugendliche, die aus jägerischen Familien kommen, zeigen großes Interesse an der Jagd. Ab 16 Jahren dürfen sie die Jagdprüfung ablegen, wobei sie dabei immer von Erwachsenen begleitet werden müssen. Schüsse von unter 18-Jährigen sind nur mit spezieller Genehmigung erlaubt.
Herausforderungen durch Raubtiere
Ein Thema, das in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen hat, ist der Wolf. In den letzten zwei Jahren wurden 14 Entnahmebescheide für Wölfe in der Region ausgegeben, da diese Tiere Schäden verursachen können. Alfons Kogler erklärt, dass der Umgang mit Wölfen für die Jäger nicht einfach sei, da es lange Zeit keine Erfahrungen in der Wolfsjagd gab. Inzwischen gibt es jedoch immer mehr dokumentierte Vorfälle, bei denen Wölfe Nutztiere angegriffen haben, was den Landwirten große Sorgen bereitet.
Auch andere Raubtiere wie der Goldschakal und Rabenvögel stellen Herausforderungen dar. Während einige Arten gezielt bejagt werden können, sind andere wie Biber und Fischotter besonders geschützt und dürfen nur unter strengen Auflagen bejagt werden. Diese Tiere können massive Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Biber bauen Dämme, die zu Überschwemmungen führen, während Fischotter Fischteiche leerfressen können.
Sicherheitsmaßnahmen und Wildunfallprävention
Bezirksjägermeister Kogler legt auch besonderen Wert auf die Sicherheit im Straßenverkehr. Vor allem im Herbst, wenn es schnell dunkel wird und Nebel aufzieht, sollten Autofahrer besonders achtsam sein, um Wildunfälle zu vermeiden. Die Wildwarner an den Straßen haben zwar schon einen positiven Effekt auf die Unfallzahlen, dennoch kommt es immer wieder zu Kollisionen mit Wildtieren.
Im Falle eines Wildunfalls sollte sofort die Polizei unter der Notrufnummer 133 verständigt werden. Diese sorgt dafür, dass ein zuständiger Wildbeauftragter informiert wird, der sich darum kümmert, dass verletzte Tiere betreut oder gegebenenfalls human behandelt werden. Kogler weist darauf hin, dass es im Sinne des Tierschutzes wichtig ist, auch scheinbar harmlose Unfälle zu melden, da viele Tiere innere Verletzungen erleiden, wenn sie nicht rechtzeitig gefunden werden.
Am 3. November findet zudem die traditionelle Jägerwallfahrt mit einer Hubertusmesse statt. Die Veranstaltung beginnt am frühen Morgen, und gegen 10:30 Uhr werden die Pilger beim Stift St. Georgen ankommen. Die Hubertusmesse beginnt um 11 Uhr, gefolgt von einem geselligen Beisammensein im Stiftshof. Die musikalische Umrahmung wird von lokalen Gruppen gestaltet, und eine Ausstellung der Erntehirsche 2024 wird ebenfalls zu sehen sein.
Weitere Informationen zu diesen Themen und der aktuellen Jagdsituation finden sich in dem ausführlichen Artikel auf www.meinbezirk.at.
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