Klagenfurt am Wörthersee

Anna Baar: Dialekt und Identität – Ein Blick auf Pausenhof-Vorurteile

Anna Baar, die Literatin aus Klagenfurt mit kroatischen Wurzeln, packt in einem brisanten Interview über das Alltagsschimpfwort „Tschusch“ auf!

In einer aktuellen Diskussion über den Umgang mit Dialekten in Österreich und die Verwendung von bestimmten Begriffen hat sich die in Klagenfurt geborene Literatin Anna Baar zu Wort gemeldet. Sie ist in Kroatien aufgewachsen und thematisiert in ihren Arbeiten die Herausforderungen, mit denen Menschen konfrontiert sind, die aus verschiedenen kulturellen Hintergründen stammen. Der Ausdruck „Tschusch“, der in vielen Pausenhöfen und im Alltag verwendet wird, stellt für sie eine Art Alltagsschimpfwort dar, das negative Konnotationen mit sich bringt und oft als Abwertung für bestimmte Gruppen verwendet wird.

Baar erklärt, dass dieses Wort nicht nur beleidigend ist, sondern auch die Wahrnehmung über Menschen beeinflusst, die von einer anderen Kultur geprägt sind. „Es sind kalte Herzen und hohle Hirne, die solche Begriffe verwenden“, sagt sie. Sie plädiert dafür, die spannende Vielfalt der Dialekte und die kulturelle Identität der Menschen in den Vordergrund zu rücken, anstatt sie zu unterdrücken. Ihr Anliegen ist es, durch ihren eigenen Dialekt Wertschätzung für verschiedene Sprachkulturen zu fördern. Baar versucht, die Kultur ihrer Vorfahren in Gespräche zu integrieren und die Menschen dazu zu ermutigen, über ihren eigenen Schatten zu springen.

Die kulturelle Bedeutung von Sprache

Baar betont, dass Sprache mehr als nur ein Kommunikationsmittel ist; sie ist tief mit Identität, Kultur und Heimat verbunden. Sie beschreibt, dass es für sie wichtig ist, die eigene Herkunft nicht zu verleugnen und stattdessen selbstbewusst dazu zu stehen. Durch die bewusste Verwendung von Dialekten könne man auch Brücken zwischen den Kulturen schlagen und Vorurteile abbauen. In einer Gesellschaft, die oft von Spaltung geprägt ist, ist es wesentlicher denn je, dass jeder die Stimme hat, um seine Geschichten zu erzählen.

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Die Literatin fordert daher einen respektvollen Umgang mit der Sprache und die Wahrnehmung der Vielfalt als Bereicherung. Ihre eigene Erfahrung und Beobachtungen aus der Gesellschaft sind eine Aufforderung an alle, den Dialog zu suchen und den Diskurs über Sprache und Identität zu führen. Das bedeutet auch, die alltäglichen Beleidigungen, die durch Wörter wie „Tschusch“ hervorgerufen werden, abzubauen.

Ein zentraler Punkt in Baars Argumentation ist, dass der Wandel in der Sprache auch einen Wandel im Denken nach sich ziehen muss. So besteht die Hoffnung, dass durch mehr Sensibilität gegenüber der Sprache auch eine tiefere Wertschätzung für alle Menschen in ihrer Einzigartigkeit und Vielfalt entsteht. In diesem Zusammenhang hat sie auch einen Aufruf an Lehrer und Pädagogen gerichtet, den Schülern die Wichtigkeit und Schönheit ihrer eigenen Sprache näherzubringen.

Die Thematik hat in den sozialen Medien und über lokale Nachrichtenplattformen bereits zu einer intensiven Diskussion geführt. Mehrere Nutzer äußerten sich zustimmend und verstärkten Baars Aufruf zur Sprachsensibilität. Es bleibt abzuwarten, ob und inwiefern Baars Worte tatsächlich einen Wandel im Umgang mit Sprache und Identität bewirken können, wie der Bericht auf www.kleinezeitung.at aufzeigt.


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Quelle
kleinezeitung.at

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