In Steindorf am Ossiacher See regt sich massiver Widerstand gegen ein geplantes Bauprojekt, das auf der Steinhauswiese realisiert werden soll. Die Kärntner Beteiligungsverwaltung K-BV plant dort den Bau eines mehrstöckigen Hotels mit einem dazugehörigen Badehaus. Diese Initiative hat eine Bürgerinitiative mobilisiert, die sich vehement gegen die Verbauung der letzten freien Wiese am Ossiacher See aussprechen möchte.
Die Protestaktion, an der rund 250 Bürger teilnahmen, wurde unter dem Motto „Die letzte öffentliche freie Wiese am Ossiacher See darf nicht verbaut werden“ organisiert. Gerhard Godescha, der Initiator dieser Bürgerbewegung, erläutert, dass die politische Zusage, die verbleibenden unverbauten Flächen zu schützen, aus dem Kärntner Seenvolksbegehren stammen. Der kritische Punkt dieser Initiative betrifft vor allem den fehlenden Zugang zum See und das Verschwinden der unverbauten Ufer. Die Bürger sind nicht gegen ein Badehaus an sich, sondern vielmehr gegen seinen Standort, da es in der Nachbarschaft bereits ein stillgelegtes Hallenbad mit guten Infrastrukturen gibt.
Politische Perspektiven und Planungen
Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) hingegen sieht das Seewiesen-Bauprojekt als Chance für die Region und die Gemeinde. Er betont, dass die Suche nach einem Konzept für einen Ganzjahresbetrieb nicht nur den Tourismus ankurbeln, sondern auch der gesamten Bevölkerung zugutekommen würde. Dabei bleibt der öffentliche Zugang zum See, laut Gruber, ein unverzichtbarer Bestandteil des Projekts. Die K-BV als Eigentümerin des Grundstücks hat den gesetzlichen Auftrag, touristische Entwicklungen auf der Fläche voranzutreiben, wobei das Grundstück für diesen Zweck bereits gewidmet ist.
Zwischen den politischen Ansichten gibt es jedoch Alternativvorschläge. Bei einem anderen Gedanken bringt Herwig Seiser von der SPÖ das Konzept eines freien Seeparks ins Spiel. Er schlägt vor, eine großzügige Liegewiese mit einer Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten zu schaffen, die allen Bürgern zugänglich ist, ohne Konsumzwang. Obwohl er einen Badehausbetrieb in Betracht zieht, sollte dies nach seiner Meinung nur stattfinden, wenn wirtschaftliche Aspekte und eine Zustimmung der Bürger daran knüpfen. Seiser weist zudem auf eine ungenutzte Immobilie auf der gegenüberliegenden Seite des Sees hin, die möglicherweise eine bessere Option darstellt.
Das Thema hat die Gemüter der Anwohner erregt und wird wohl auch in den kommenden Wochen und Monaten für hitzige Diskussionen sorgen, während die Bürgerinitiative weiter um Unterstützung für ihre Forderungen wirbt. Die Abläufe und die Entwicklungen in diesem Fall sind nicht nur eine Frage des Stadt- und Landschaftsbildes, sondern berühren auch Themen wie Zugänglichkeit und Bürgerbeteiligung. Weitere Informationen und eine tiefere Analyse sind unter www.meinbezirk.at nachzulesen.
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