Innsbruck strebt den ESC 2026 an: Aufregung im Gemeinderat!
Innsbruck strebt den ESC 2026 an: Aufregung im Gemeinderat!
Innsbruck, Österreich - Der Innsbrucker Gemeinderat hat in einer Sitzung am Donnerstag beschlossen, eine Bewerbung für die Austragung des 70. Eurovision Song Contests (ESC) 2026 einzureichen. Die Entscheidung wurde mit 22 Stimmen aus den Reihen der Regierungsfraktionen „JA – Jetzt Innsbruck“, Grüne und SPÖ sowie gegen 18 Stimmen von Oppositionsparteien wie der FPÖ, „das Neue Innsbruck“, KPÖ, Liste Fritz und ALI getroffen. Die Sitzung fand aufgrund einer Vertraulichkeitsklausel mit dem ORF unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Der Bürgermeister von Innsbruck, Johannes Anzengruber, betonte, dass die Finanzierung für die Veranstaltung gemeinsam mit den Bereichen Wirtschaft und Tourismus geplant wird, wobei deren Anteil voraussichtlich höher sein wird als der der Stadt selbst. Die Oppositionsparteien hingegen äußerten scharfe Kritik an dieser finanziellen Planung und forderten ein transparentes Finanzkonzept. Die FPÖ bezeichnete den Vorschlag als „finanzielles Desaster“, während „das Neue Innsbruck“ und die Liste Fritz eine Rücknahme der Bewerbung forderten. Konkrete Budgetzahlen wurden aufgrund der Vereinbarung zur Geheimhaltung nicht veröffentlicht, jedoch wurde von einer Kostenschätzung über 19,47 Millionen Euro sowie budgetwirksamen etwa 17 Millionen Euro berichtet.
Interesse an der Austragung
Innsbruck ist nicht die einzige Stadt, die Interesse an der Austragung des ESC zeigt. Auch Wien hat die Olympiahalle als potenziellen Veranstaltungsort ins Auge gefasst. Eine Entscheidung darüber, welche Stadt den Zuschlag für die Austragung des Wettbewerbs erhält, wird für Anfang August 2025 erwartet. Diese Bewerbung fällt in eine lange Tradition des ESC, der seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 1956 in Lugano, Schweiz, stattfindet.
Der Eurovision Song Contest, der jährlich von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) veranstaltet wird, erreicht über 180 Millionen Zuschauer weltweit. Die Teilnehmerländer, die EBU-Mitglieder sind, vergeben Punkte in zwei Phasen – zunächst präsentieren die Künstler ihre Beiträge, gefolgt von der Punktevergabe. Der Wettbewerb ist bekannt für seine kreative Vielfalt und hat im Laufe der Jahre viele bekannte Künstler hervorgebracht.
Die Geschichte des ESC ist ebenfalls bemerkenswert; die Idee stammt von Marcel Bezençon, der 1955 die Veranstaltung vorschlug. Der Wettbewerb hat sich seit seiner Gründung deutlich weiterentwickelt, einschließlich der Einführung von Halbfinalen, aus denen die besten Teilnehmer für das Finale qualifiziert werden.
Der Wettbewerb hat in der Vergangenheit auch besondere Aufmerksamkeit von der LGBT-Community erhalten und wird oft als Plattform für Künstler genutzt, die relevante gesellschaftliche Themen ansprechen. Der ESC erfreut sich großer Beliebtheit, was sich auch in den hohen Zuschauerzahlen widerspiegelt, die seit 2013 dokumentiert sind.
Für Innsbruck stellt die Bewerbung um den ESC 2026 eine bedeutende Chance dar, internationale Aufmerksamkeit zu erlangen und die Stadt im Zusammenhang mit einem der bekanntesten Musikwettbewerbe der Welt zu präsentieren. Es bleibt spannend, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob die Stadt tatsächlich den Zuschlag erhält.
Weitere Informationen über die Veranstaltung und die Bewerbungen sind auf den Webseiten von oe24, ORF Tirol sowie Wikipedia zu finden.
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Ort | Innsbruck, Österreich |
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