Am 7. Februar 2025 geschah ein bedeutendes Ereignis in Bukarest, als die Rumänisch-orthodoxe Kirche 16 Bekenner und Asketen des 20. Jahrhunderts heiligsprach. Diese Feierlichkeiten fanden im Rahmen des 140. Jahrestages der rumänischen Autokephalie und des 100. Jahrestages der Gründung des rumänischen Patriarchats statt, berichtet kathpress.at. Patriarch Daniel hob während der Zeremonie in der orthodoxen Nationalkathedrale hervor, dass die Heiligsprechung als eine wertvolle Frucht der Kirche zu verstehen sei, die den unerschütterlichen Glauben und die Einheit des rumänischen Volkes symbolisiere.
Kritik und Kontroversen
Die Kanonisation, die bereits im vergangenen Sommer beschlossen wurde, ist jedoch nicht ohne Kontroversen verlaufen. Einige der frisch geweihten Heiligen, darunter prominente Kirchenführer, wurden ihrer antisemitischen Ansichten und ihrer Unterstützung für die faschistische Legionärsbewegung in den 1930er und 1940er Jahren beschuldigt. Das Nationale Elie Wiesel Institut für das Studium des Holocaust in Rumänien äußerte scharfe Kritik an der Heiligsprechung dieser Geistlichen, die während der kommunistischen Herrschaft litten, aber auch für fragwürdige politische Ansichten bekannt waren. Mitropolia-ro.de hebt hervor, dass trotz des Widerstands der Kirche unter dem kommunistischen Regime, diese Ereignisse die enge Verbindung zwischen Orthodoxie und nationaler Identität in Rumänien verdeutlichen.
Darüber hinaus wurde im Zuge der Feierlichkeiten auch der neue Weihbischof der moldauischen Erzdiözese Chisinau, Archimandrit Nectarie Clinic, geweiht. Dies ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der kirchlichen Strukturen im benachbarten Moldova. Die rumänisch-orthodoxe Kirche, die etwa 85 Prozent der Bevölkerung Rumäniens zählt, hat mit dieser Heiligsprechung nicht nur ihre Glaubensgemeinschaft nach innen gestärkt, sondern auch außenpolitisch wichtige Signale gesendet, indem sie ihre historischen Wurzeln festigt.
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