Im angespannten Konflikt zwischen Israel und der radikalen Palästinensergruppe Hamas gibt es neue Entwicklungen. Israels Verteidigungsminister Yoav Katz betonte, dass die Rückkehr der aus Israel entführten Geiseln höchste Priorität hat. Er kündigte an, dass Israel mit allen Mitteln daran arbeite, dieses Ziel zu erreichen. In einem internen Dokument, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, forderte die Hamas ihre Kämpfer auf, sich keine Sorgen über die Konsequenzen einer möglichen Tötung der Geiseln zu machen, da Israel für deren Schicksal verantwortlich sei. Diese Warnung erscheint umso bedenklicher, da Israel im August bereits die Leichen von sechs Geiseln geborgen hatte, die nach eigenen Angaben von Hamas-Kämpfern getötet worden waren, während israelische Angriffe in der Region stattfanden, berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA.
Dringender Appell aus der Geiselhaft
In einem emotionalen Video, das von den militärischen Flügel der Hamas, den Kassam-Brigaden, veröffentlicht wurde, appelliert ein junger Mann, der sich selbst als Geisel identifiziert, an den designierten US-Präsidenten Donald Trump und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Der 20-Jährige fordert Trump auf, sich für Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln einzusetzen und warnt davor, den Fehler von Joe Biden zu wiederholen, Waffen an Israel zu liefern. In der brutal geschnittenen Videobotschaft wird deutlich, dass von den 251 entführten Personen noch rund 100 in der Gewalt der Hamas sind, von denen jedoch viele vermutlich schon tot sein könnten, wie in dem Bericht der Die Presse beschrieben wird.
Parallel dazu fanden in Kairo Gespräche zwischen einer Delegation der Hamas und Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes über eine mögliche Waffenruhe mit Israel statt. Diese Gespräche, die mehrere Tage andauern sollen, könnten auch die Frage der Freilassung der Geiseln betreffen und reißen die verfahrene Situation möglicherweise aus ihrer Blockade. Laut Hamas gab es bisher jedoch keine Fortschritte in den Verhandlungen, da sie weiterhin auf den vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen bestehen, während Netanyahu konsequent auf die Vernichtung der Hamas und die Rückführung der Geiseln drängt, so der Bericht der Wiener Zeitung.