Hagel-Alarm im Burgenland: Deutsch-Kaltenbrunn setzt auf Luftschutz!

Hagel-Alarm im Burgenland: Deutsch-Kaltenbrunn setzt auf Luftschutz!

Deutsch-Kaltenbrunn, Österreich - Im Burgenland ist die Gemeinde Deutsch-Kaltenbrunn einen innovativen Schritt gegangen, um sich vor den verheerenden Auswirkungen von Hagelunwettern zu wappnen. 5min berichtet, dass Deutsch-Kaltenbrunn die erste Gemeinde in der Region ist, die Hagelflieger zur Schadensabwehr einsetzt. Besonders nach den massiven Schäden, die ein Hagelunwetter im Mai 2025 in der Gemeinde angerichtet hat, sehen die Verantwortlichen dringenden Handlungsbedarf.

Die Kosten für die jährliche Hagelabwehr belaufen sich auf etwa 6.500 Euro. Dies sei im Vergleich zu den möglichen Millionenschäden, die Hagelereignisse verursachen können, als gering zu bewerten. In der Steiermark sind bereits über 100 Gemeinden Teil eines ähnlichen Programms, um die Agrarwirtschaft zu schützen.

Häufige Unwetter und ihre Folgen

Im gesamten Burgenland sind die Auswirkungen von Hagelunwettern kaum zu übersehen. MeinBezirk berichtet über das erste schwere Hagelunwetter des Jahres, das für Millionen von Euro an Schäden in der Landwirtschaft sorgte. In den Bezirken Neusiedl am See und Eisenstadt-Umgebung wurden rund 5.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche betroffen, insbesondere in den Bereichen Ackerbau, Weinbau und Obstbau. Die Gesamtschäden belaufen sich auf etwa 1,3 Millionen Euro, woran die Österreichische Hagelversicherung maßgeblich beteiligt ist.

Die Prognose von Andreas Schaffhauser von GeoSphere Austria besagt, dass zukünftige Wetterereignisse heftiger werden und sowohl die Größe als auch die Häufigkeit von Hagelkörnern zunehmen werden. Die Landessicherheitszentrale informierte über etwa 30 Einsätze von Feuerwehren zur Unterstützung in den schwerbetroffenen Gemeinden, darunter Breitenbrunn, Purbach, Mönchhof und Neusiedl am See.

Der Kontext von Hagelschäden in der Landwirtschaft

Hagelschäden sind in der Landwirtschaft nicht nur im Burgenland, sondern auch in anderen Teilen Europas ein ernstes Problem. Das Umweltbundesamt führt aus, dass extremwetterbedingte Ertragseinbußen aufgrund von Hagel, Sturm und Starkregen erheblich sind. In Deutschland beispielsweise verursachten Wetterrisiken zwischen 1990 und 2013 jährliche Ernteschäden von etwa 510 Mio. Euro, wobei Hagel für 26 % der Schäden verantwortlich war. Die Versicherungsdichte, insbesondere gegen Dürre und Hagel, bleibt in vielen Regionen niedrig, obwohl über zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen gegen Hagel versichert sind.

Zusätzlich zu den Versicherungspolicen greifen immer mehr Landwirte auf Hagelschutznetze zurück, um ihre Ernte besser abzusichern. Der steigende Schadenaufwand für Hagel zeigt die Dringlichkeit von Maßnahmen zum Schutz gegen Naturereignisse, die durch den Klimawandel verstärkt werden können.

Die Realität der Landwirtschaft im Burgenland und darüber hinaus erfordert somit dringend ein Umdenken im Umgang mit extremen Wetterereignissen sowie die Implementierung innovativer Lösungen, um die landwirtschaftlichen Betriebe vor den dramatischen Folgen von Unwettern zu schützen.

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OrtDeutsch-Kaltenbrunn, Österreich
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